Piaffe

Deutschland
2022, 86 Min., Farbe, DCP
Deutsch, Englisch
Türkische, Englische Untertitel
Regie: Ann Oren
Mit: Simone Bucio, Sebastian Rudolph, Simon(e) Jaikiriuma Paetau, Bjørn Melhus, Sarah Nevada Grether, Lea Draeger
Weltvertrieb: Rediance

Locarno 2022 Preis der Jugendjury
Chicago 2022 Silver Hugo für den besten Film (New Directors Competition)
Calgary 2022 Bester Internationaler Spielfilm

Piaffe © Schuldenberg Films

Eva, eine introvertierte junge Frau, steht nach einem Nervenzusammenbruch ihrer Schwester vor der schier unlösbaren Aufgabe, als Geräuschmacherin für den Werbespot eines Pharmakonzerns ein Pferd nachzuahmen – Piaffe, das sei angemerkt, ist ein Begriff aus der Dressursprache, er steht für eine Übung, bei der das Tier eine trabartige Bewegung auf der Stelle ausführt. Erst als Eva am Steißbein ein Pferdeschwanz wächst, bekommt sie ein Gefühl für ihre Arbeit. Und ein Gefühl für ihren Körper. Sie sucht einen Botaniker auf, der Farne erforscht und viel über ihr doppelgeschlechtliches Sporensystem weiß – ein Spiel um Fetische, um Begehren und Unterwerfung beginnt, mit wechselnden Rollen. Piaffe ist nicht einfach ein Film, es ist ein immersives audiovisuelles Erlebnis, allein das Sounddesign ist umwerfend: „Alles, was lebt, ist ein potenzieller Charakter in meinem Film.“ Feinste Geräusche menschlicher wie nicht-menschlicher Existenzen stehen neben einem pulsierenden Soundtrack, der mit düsteren Techno-Tracks von Künstlern wie äbvsd oder VTSS arbeitet. Die israelische Künstlerin und Filmemacherin hat mit Piaffe ein einzigartig sinnliches Werk geschaffen: eine Hymne an das Anderssein und ein Liebesbrief an das Kino.

Regie: Ann Oren

Ann Oren © Ann Oren

Filmografie (Auswahl)

2017 The World Is Mine
2020 Passage (Kurzfilm)
2022 Piaffe

© Schuldenberg Films

Weiterlesen