Buchpräsentation und Symposium Anna, die Schule und der liebe Gott von Richard David Precht

Unsere Kinder, die heute eingeschult werden, gehen im Jahr 2070 in Rente. Doch wir überfrachten sie mit Wissensstoff, den sie für ihr Leben kaum brauchen werden. (Richard David Precht)

David Precht beschreibt in seinem Buch „Anna, die Schule und der lieber Gott“ das derzeitige deutsche Schul- und Bildungssystem. Er übt scharfe Kritik und das ist interessant für Pädagogen, Eltern und all jene, die die Bildungspolitik ihrer Kommune oder ihres Landes beeinflussen. Precht legt dar, dass viel zu viel Zeit auf das Auswendiglernen von sogenannten Fakten gelegt werde, dass die Lehrpläne zu starr, und überhaupt der 45-Minuten-Rhythmus von Unterrichtsstunde überholt sei. Er fordert eine „Bildungsrevolution“ und legt dar, welche grundlegende Änderungen notwendig sind.

So schlägt er beispielsweise vor, die klassischen Schulfächer zu reduzieren und stattdessen Projektunterricht zu organisieren, der fächerübergreifend funktioniert. Schulnoten, Hausaufgaben und das Sitzenbleiben sollten abgeschafft. Statt solcher exkludierender Sozialpraktiken sollen Wertmaßstäbe wie Hilfsbereitschaft, Verlässlichkeit, Fairness und Teamgeist eingeführt werden. Warum nicht das achte Schuljahre als Abenteuerprojektjahr anlegen, wenn die Jugendlichen durch die Pubertät weniger schul- und aufnahmefähig sind. Ganztagsschulen sollen zur Regel werden.[1] Außerdem schlägt Precht vor, den Mathematikunterricht durch ein Computerprogramm zu ersetzen, was Schüler erlaubt, Mathe am Computer in ihrem eigenen Tempo zu lernen. Es muss auch nicht jeder Mensch eine naturwissenschaftliche Grundbildung haben. Warum also alle Schulen naturwissenschaftlich aufrüsten?

Anlässlich der Buchpräsentation diskutieren die Erziehungsexperten über Schulsystem beiden Länder und Lösungen der Probleme. Das Buch wurde von Vo Kim Nga ins Vietnamesisch übersetzt. Sprecher: Le Quang
und Teilnehmer am Sympposium: Erziehungsexpertin Nguyen Thuy Anh, Dr. math. Phan Phuong Dat (FPT Universität), Tran Kieu Van (als Vertreter der Eltern).
 

Zurück