SCHULWÄRTS! in Indonesien

SCHULWÄRTS! in Indonesien © © Goethe-Institut/oneWave Studios SCHULWÄRTS! in Indonesien © Goethe-Institut/oneWave Studios

Indonesien

Bali kennt man als beliebtes Tourist*innenziel, Sumatra und Borneo aufgrund ihres Natur- und Artenreichtums. Von Flores, Sumbawa oder Sulawesi hat man aber bisher noch nicht unbedingt etwas gehört. Kein Wunder, denn Indonesien besteht aus etwa 17.000 Inseln, die sich über eine Fläche von 1,9 Millionen Quadratkilometer verteilen. All diese Inseln während deines SCHULWÄRTS!-Praktikums zu besuchen, wird dir wohl nicht gelingen, dennoch wirst du den größten Inselstaat aus einer besonderen Perspektive kennenlernen.

Die Rolle von Deutsch

Die deutsche Sprache spielt in Indonesien eine große Rolle – die Zahlen sprechen für sich: Im Jahr 2018 hatten fast 21.000 Schüler*innen Deutschunterricht. Sie lernen Deutsch meist als zweite oder dritte Fremdsprache im Alter von 13 bis 18 Jahren. Viele von ihnen besuchen die vom Goethe-Institut betreuten 29 PASCH-Schulen in ganz Indonesien, an denen Deutsch sowohl als Haupt- als auch als Wahlpflichtfach angeboten wird.

Viele indonesische Jugendliche kommen durch Hobbys wie Fußball, den Austausch mit Deutschen in Indonesien, deutsche Produkte oder Idole zum ersten Mal in Kontakt mit Deutschland. Diverse PASCH-Programme an den Schulen, wie Wettbewerbe oder Jugendkurse, vertiefen die Bindung der Schüler*innen zu Deutschland und zur deutschen Sprache. Außerdem wollen einige von ihnen nach ihrem Schulabschluss in Deutschland studieren oder arbeiten.

CLIL -Projekte

Das Goethe-Institut Indonesien hat bereits einige erfolgreiche CLIL-Projekte durchgeführt. Erwähnenswert ist das regionale MAGIS-Camp in Tangerang, in dem PASCH-Schüler*innen zusammen mit Berufsschüler*innen und Kommunikationsstudent*innen gemeinsam eine App entwickelt haben. In einem regionalen Schülercamp mit dem Namen „MINT fürs Leben“ konnten PASCH-Schüler*innen in Batu Malang an einem Physik- bzw. Programmierworkshop mit Calliope teilnehmen.

LEBEN UND UNTERRICHTEN IN INDONESIEN

In Indonesien gibt es sowohl private als auch staatliche Schulen. Schulpflicht besteht von der Grundschule bis zur Mittelschule. Die Schüler*innen besuchen die Grundschule für sechs Jahre im Alter von sieben bis zwölf Jahren, anschließend die Mittelschule für drei Jahre. Zuletzt die Oberschule (allgemeinbildend oder eine Fachoberschule) für weitere drei Jahre bis zu einem Alter von 18 Jahren.

Jede Insel und Stadt Indonesiens bieten verschiedene Sehenswürdigkeiten, Spezialitäten, Traditionen und vieles mehr. Die Lebenshaltungskosten sind von Stadt zu Stadt verschieden, grundsätzlich sind sie aber im Vergleich zu Deutschland relativ gering, sofern man keinen deutschen Standard erwartet.
Die Amtssprache in Indonesien ist Indonesisch (Bahasa Indonesia) und wird mit lateinischen Schriftzeichen geschrieben. In Indonesien herrscht tropisches Klima, die Temperaturen betragen ganzjährig zwischen 25 - 35°C. Das Jahr kann in Trockenzeit (April - September) sowie Regenzeit (Oktober - März) eingeteilt werden. In der Realität beginnt die Regenzeit jedoch später und fällt meist kürzer aus.

Der mögliche Praktikumszeitraum


Praktikumszeitraum Indonesien

Stimmen der SCHULWÄRTS!-Alumni

"Ich hatte die Chance während meines dreimonatigen Praktikums zwei Schulen kennenzulernen, eine staatliche Schule auf den Molukken und eine Internatsschule auf Java. Eine der auffallendsten Besonderheiten Indonesiens spiegeln beispielhaft diese beiden Schulen wider, die religiöse und ethische Vielseitigkeit des Inselstaats. Zu Beginn der Unterrichtstätigkeit überraschten mich an der staatlichen Schule vor allem die vollen Klassen. Umso besser war ich dadurch vorbereitet, als ich meinen Vorbereitungsdienst in Hamburg begann und auch dort mehr als 30 Lernende saßen: eine gute und zielführende Übung also. 
Gemeinsam ist allen Lernenden in Indonesien ein großes Interesse am Erlernen der deutschen Sprache und zusätzlich der Wunsch mehr über Deutschland als Kulturraum zu erfahren. Ich denke gerne an die Unterrichte zurück, in denen wir gemeinsam kochten und danach vom selbstgemachten Kartoffelsalat nichts mehr übrig war. Auch das Weihnachtspost-Projekt mit einer Schule in Sachsen ist mir sehr schön in Erinnerung geblieben: die liebevoll gestalteten Karten der Schüler*innen für die deutschen Kinder und umgekehrt die Freude, als das Päckchen aus Deutschland endlich ankam.
Ich habe die Menschen in Indonesien als sehr aufgeschlossen erlebt und in einem harmonischen Miteinander sowie mit gegenseitiger Toleranz ihren unterschiedlichen Religionen gegenüber. Das hat mich stark beeindruckt, weil gerade das aktuell eine Herausforderung ist, die wir in Deutschland wieder vermehrt angehen müssen. Es kann also funktionieren.“ (Kerstin - Berufschullehramt mit Sozial- und Gesundheitswissenschaften)
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