Gespräch
Bernhard Schlinks Werke im historischen Kontext

Schlinks Bücher
© Goethe-Institut/Biljana Pajić

Literaturcafé

Bernhard Schlinks neuester Roman „Olga” ist vor kurzer Zeit auch in der serbischen Übersetzung von Spomenka Krajčević erschienen. Aus diesem Anlass widmet das Goethe-Institut Belgrad das letzte Literaturcafé in 2018 diesem berühmten und beliebten deutschen Schriftsteller. Im Fokus der Diskussion wird dabei neben dem Roman „Olga” auch der historische Aspekt von Schlinks Werken stehen bzw. seine Darstellung der neueren deutschen Vergangenheit.

Im Roman „Olga” stellt Bernhard Schlink das Bismarcksche Deutschland, dessen koloniale Ansprüche und die sich anbahnende Katastrophe der beiden Weltkriege aus der Perspektive einer Frau aus den unteren Sozialschichten dar. Die Heldin des Romans, die Lehrerin und Näherin Olga, verkörpert den fortschrittlichen, emanzipatorischen und strebsamen deutschen Geist, der aber in ihrem Fall von der gesunden Ethik einfacher Leute geprägt bleibt. Olga lässt sich zu keinem Zeitpunkt von den deutschen Übermachts- und Übermensch-Phantasien jener Zeit verführen – wovor sie teilweise auch ihre slawische Herkunft schützt. Darüber hinaus ist der Roman „Olga” eine Liebesgeschichte, die sich über das gesamte turbulente 20. Jahrhundert spannt und dabei die tragischen Schicksale von Menschen darstellt, die sich von den Ansichten und von den Vorurteilen der eigenen Sozialschicht nicht befreien konnten. Die einen unterliegen dabei ihren Schwächen und fliehen vor Schwierigkeiten und Problemen ins Abenteuer und in die Ferne, während die anderen standhaft und tapfer bleiben und ihre Bereitschaft zum Widerstand niemals verlieren. (plato.rs)

Mit:
Spomenka Krajčević, Schlink-Übersetzerin
Nataša Anđelković, Verlegerin und Literaturkritikerin
 
Moderation:
Dragana Kovačević, Literatur- und Kulturjournalistin

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Sprache: Serbisch

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