Charles Young (SCT)

Foto: A. Bösenberg (2022) Der schottische Künstler Charles Young studierte Architektur am Edinburgh College of Art, wo er derzeit lebt und arbeitet. Seine Skulpturen aus Papier und Holz sowie seine Animationen basieren auf den Formen und Strukturen der gebauten Umwelt. Youngs Vierfarbige Studien, eine Sammlung von 108 kleinen Papierstrukturen, die im Laufe von zehn Monaten entstanden sind, wurden 2022 auf der Jahresausstellung der Royal Scottish Academy ausgestellt. Das Werk war ein erster Vorstoß in die Verwendung von Farbe, wobei ein Buch mit Farbkombinationen aus dem frühen 19. Jahrhundert zur Festlegung der Farbtöne für jedes Stück verwendet wurde.

Ein Großteil seiner Arbeiten der letzten Jahre basiert auf der seriellen Herstellung kleiner Papierstrukturen, die Tag für Tag aufgebaut werden, um aus den Einzelteilen zusammengesetzte Stadtlandschaften zu schaffen. Diese langfristigen Konstruktionen dienten der Erkundung der Form, der materiellen Möglichkeiten des Mediums Papier und in letzter Zeit auch der Farbe. Die Papierarbeiten dienten auch als eine Art Journal oder visuelles Tagebuch. Seine derzeitige Praxis konzentriert sich auf die Idee von architektonischen „Überbleibseln“ („holdouts“), Gebäuden, die in neuen Entwicklungswellen zurückgelassen und in einen neuen Kontext gestellt wurden. Während seiner Zeit in Leipzig wird Young diese Ideen von Gebäuden, die sich von ihrem ursprünglichen Platz in der Welt lösen, weiterentwickeln, indem er sich mit den Strukturen der Spinnerei, einem Komplex, der selbst in einem neuen Kontext existiert und funktioniert, sowie mit anderen Orten in der Stadt beschäftigt. Die Größe des Atelierraums wird es ihm ermöglichen, sich auf die Herstellung größerer Werke aus Holz, Schilf und Papier zu konzentrieren, als dies bisher möglich war.

Charles Young