Udstilling Inszenierung von Natur und Leben – Ernst Ludwig Kirchner und J. F. Willumsen

Ernst Ludwig Kirchner: Bogenschützen. 1935-1937, Öl auf Leinwand, 175 x 150 cm, Kirchner Museum Davos. Ernst Ludwig Kirchner: Bogenschützen. 1935-1937, Öl auf Leinwand, 175 x 150 cm, Kirchner Museum Davos.

Sa, 10.10.2020 –
So, 31.01.2021

Willumsens Museum

​Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass die Bilder von ein und demselben Künstler stammen: Gebirgslandschaften, Figuren und intensive Farben zeigen die Werke des deutschen Malers Ernst Ludwig Kirchner wie des dänischen Malers J.F. Willumsen. Beide haben sich, statt den zeitgenössischen Strömungen zu folgen, für einen individualistischen Weg entschieden. Beide wählten das künstlerische Exil in den Bergen, während in Europa der Erste Weltkrieg wütete: J.F. Willumsen zog sich nach Südfrankreich zurück – die Schweizer Berge wurden die neue Heimat für Ernst Ludwig Kirchner.
 
Die Ausstellung im Willumsens Museum zeigt mit Ernst Ludwig Kirchner erstmals einen der wichtigsten Vertreter des deutschen Expressionismus in Dänemark - und stellt gleichzeitig das Werk des dänischen Künstlers in einen vergleichenden Kontext mit Kirchner und der deutschen Kunstszene seiner Zeit. Sie zeigt Ähnlichkeiten und Verbindungen zwischen beiden Künstlern, sowohl hinsichtlich ihres Werkes, als auch ihres Kunstverständnisses und ihrer künstlerischen Identität.
 
Ihre späten Werke entstanden nach der Blütezeit des Expressionismus, als sich neue Avantgarde-Bewegungen in der europäischen Kunstszene durchsetzten. Kirchner und Willumsen entschieden sich für eine überraschend ähnliche künstlerische Richtung: Ihre Motive zeugen vom Einfluss des Vitalismus und der Philosophie Friedrich Nietzsches. Beide Künstler inszenieren in ihren Bildern die Natur und den Mensch als Teil der Natur. Beide vereint aber auch eine selbstbewusste Inszenierung ihrer eigenen künstlerischen Identität und der Versuch durch Selbstmythologisierung die Rezeption ihres Werkes und ihres Nachruhms zu steuern.

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