Stummfilmkonzert Die Büchse der Pandora + Lydmor live

Die Büchse der Pandora © Deutsche Kinemathek

Mi, 10.02.2016

In verschiedenen Kinos in Kopenhagen & ganz Dänemark

Zeit für das erste Stummfilmkonzert des Jahres! 2016 setzen wir die allseits beliebte Veranstaltungsreihe fort und laden in Zusammenarbeit mit Cinemateket und dem Musikfestival G((o))ng Tomorrow zu einer Reihe klassischer Stummfilmvorführungen in Begleitung von extravaganter Livemusik. Dieses Mal mit Verstärkung des Copenhagen Fashion Film Festivals.

Gezeigt wird Die Büchse der Pandora, ein Film des zu seines Zeiten äußerst produktiven Regisseurs Georg Wilhelm Pabst. Die musikalische Begleitung zum Film kommt von Lydmor (Jenny Rossander), die sich mit dem Album Y im vergangenen Jahr einen verdienten Platz im Herzen der Liebhaber elektronischer Musik eroberte. So heißt es in einer Albumrezension von GAFFA: „Lydmor lässt sich in keine Schublade stecken. Die Musik ist im einen Moment schwer und düster, im nächsten federleicht, humorvoll und poetisch. Jenny Rossander ist ganz sie selbst – und das ist auch gut so!“ Die Vorführung findet in Verbindung mit dem Copenhagen Fashion Film Festival statt, das nach der Vorstellung auf einen Drink in der Asta Bar einlädt.

Pabsts Die Büchse der Pandora (1929) ist eine freie Adaption des gleichnamigen Theaterstücks von Frank Wedekind und gilt als einer der Glanzpunkte in der Hochzeit des Stummfilms zu Zeiten der Weimarer Republik. Die schöne Blumenverkäuferin Lulu hat es nicht leicht, und doch ist sie immer dem Anlass entsprechend gekleidet, und zwar in die fantasievollen Kostümkreationen des sagenumwobenen Designers Jean Patou.

Lulu wird von der amerikanischen Schauspielerin Louise Brooks gespielt, die mit diesem Film ihren europäischen Durchbruch meisterte. Mit ihrer ikonischen Bob-Frisur und einem außergewöhnlich androgynem Aussehen kreierte sie zugleich einen neuen Trend. Nicht nur die Kleidung in Die Büchse der Pandora ist spektakulär, auch in der Handlung trifft man auf Intrigen, Eifersucht und Mord. Nicht zuletzt zu erwähnen ist ein für seine Zeit äußerst provokativer Unterton im Film, der auf Geschlechterrollen und Sexualität anspielt.

Copenhagen Fashion Film beschäftigt sich mit dem Medium Modefilm und dessen Vermittlung. Die Bandbreite der gezeigten Filme ist groß, von selten gezeigten Stummfilmen über ikonische Untergrundproduktionen bis hin zu ganz neuen Modekurzfilmen. 2016 steht das Festival unter dem Motto The Skin I Wear - Gender, Body and Identity und beschäftigt sich vorrangig damit, wie es Mode- und Filmmachern im Laufe der Zeit auf vielfältige Weise gelungen ist, Stereotypen in der Mode herauszufordern. Weitere Informationen finden sich auf der Website des Festivals.

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