Diskussion Kbh Læser: Europa.Manifest! #4

Luise Meier: MRX Maschine © Luise Meier

So, 25.02.2018

15:00 Uhr – 17:00 Uhr

Københavns Hovedbibliotek

Europa befindet sich im Umbruch. In Dänemark wie in ganz Europa und auf globaler Ebene zeigen sich die Anzeichen eines wachsenden Nationalismus - Phänomene wie Brexit, die Wahl Donald Trumps und der Erfolg rechtsorientierter Bewegungen in unter anderem Griechenland, Frankreich und Holland. All diese Tendenzen arbeiten auf geschlossene Grenzen und die Förderung nationaler Identitäten hin und wenden sich gegen den Aufbau von multinationalen Gemeinschaften. All diese Tendenzen beeinflussen Europa – nicht nur im Sinne eines Kontinents im weltpolitischen Spiel, sondern auch Europa als philosophische und politische Idee.
 
Im Lichte der weltpolitischen Situation und der ideologischen Entwicklung beleuchten wir die komplexe Geschichte und die gegensätzlichen Vorstellungen, die zusammen die Idee Europa ausmachen.
 
Die Gesprächsreihe Europa.Manifest! möchte ein visionäres und offenes Gespräch über Europa als philosophische Idee in einer zukunftsorientierten Perspektive etablieren und alternative politische Ideen zu Themen wie Gemeinschaft, nationaler Identität und dem Verhältnis zwischen Stadt und Land formulieren. In einer Gesellschaft, die von ideologischer Polarisierung geprägt ist, möchten wir eher eine Grundlage für den Dialog als für die Debatte schaffen.

Malte Frøslee Ibsen forscht am Politischen Institut der Universität Kopenhagen zu politischer Theorie mit besonderem Fokus auf globale Gerechtigkeit und kritischer Theorie. In seiner Dissertation untersuchte er, welche konzeptionellen, methodologischen und theoretischen Ressourcen die Tradition der sogenannten Frankfurter Schule für eine Theorie der globalen Gerechtigkeit zur Verfügung stellt. Seine Interessen liegen darüber hinaus in der Demokratietheorie, Sozialtheorie, Moralphilosophie und der politischen Ökonomie. Er beteiligt sich aktiv an der öffentlichen Debatte in Dänemark, vor allem in der Rolle eines politisch engagierten Bürgers, insbesondere bei Themen, die das Verhältnis zwischen Demokratie und Kapitalismus, der EU, der Flüchtlingskrise und Gender betreffen.

Luise Meier, freie Autorin und Philosophin, studierte Philosophie, Kultur- und Literaturwissenschaften sowie Sozial- und Kulturanthropologie in Berlin, Frankfurt (Oder) und Århus. Bisher veröffentlichte sie kulturkritische Essays zu den Themen Kapitalismuskritik, Frauenbewegung, Die Brüder Karamasow, Drohnen, Terror, Rosa Luxemburg, Valeska Gert u.a. Ihr aktuelles Projekt, MRX-Maschine, erschien am 9. Februar bei Matthes & Seitz Berlin. Das Buch möchte den Geist Karl Marx‘ wiederbeleben und in eine Maschine einsetzen, einer MRX-Maschine, die sowohl Feminismus, Postkolonialismus und anderes anzapft und nach Rissen sucht, um sie erkennbar zu machen.
 
Die Gesprächsreihe Europa.Manifest! fand im letzten Herbst bestehend aus drei Veranstaltungen statt, die auch als Anthologie erschien. Der jetzige Beitrag ist eine Zusatzveranstaltung im Rahmen des Literaturfestivals København Læser, der von Københavns Hovedbibliotek, ATLAS Magasin, Eksistensfilosofisk Akademi, DEO-Demokrati i Europa und dem Goethe-Institut organisiert wird, mit Unterstützung vom Europanævnet.
 

Zurück