Schaufenster Enkelgeneration
Slowenien

Veronika Kovačič, Maribor

Veronika, 1979 in Maribor geboren, empfindet Slowenisch als ihre Muttersprache. In der Zeit, in der ihre Großmutter Ana aufwuchs, war Deutsch Amtssprache in Maribor, aber heute ist Ana eine der wenigen, die das Marburger Deutsch noch aktiv beherrschen. Veronikas Mutter und Großmutter sprechen diese Sprache bei alltäglichen Arbeiten, und sie selbst hat Deutsch schon als Kind zum Beispiel bei Familienausflügen gelernt. Mittlerweile studiert sie Germanistik und findet es gut, dass starre Grenzen zwischen Ländern, Nationalitäten und Kulturen zunehmend an Bedeutung verlieren.
 

Sandra Semida, Kočevje

Sandra bezeichnet sich selbst als Slowenin mit bosnischen, kroatischen und gottscheerisch-deutschen Wurzeln. Sie spricht nur wenig Deutsch, weil ihr Vater und ihr Großvater, beide Gottscheer, ihr die Sprache nicht beibringen wollten. Sandras Großvater erlebte als Kind die Bedrohung durch slowenische Partisanen und fürchtete das Gottscheerische deshalb. Nach dem Krieg schämten sich viele für die „Bauernsprache“, darum sprach auch ihr Vater nie Deutsch mit ihr. Heute jedoch ist Sandra stolz darauf, gottscheerische Wurzeln zu haben und ein bisschen Deutsch zu können.
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