Vortrag
Historisierende Altstädte als Provokation

Frauenkirche Dresden
@PxHere

Kulturzentrum Stavros Niarchos

Das Staatliche Bauhaus in Weimar war vor 100 Jahren ein Ort der Kunstavantgarde: Traditionen wurden über Bord geworfen und neue Ideen auf den Weg gebracht. Heute schockieren die schmucklosen weißen Kuben der Architekturmoderne niemanden mehr. Für Aufruhr sorgen dagegen die vielerorts entstehenden Rekonstruktionen verlorener Bauten und der Rückgriff auf historische Bauformen. Verstärkt seit der Wiedervereinigung ist die deutsche Architekturdiskussion geprägt vom Für und Wider dieser Projekte, wie der Rekonstruktion der Dresdener Frauenkirche und der „Neuen Altstadt“ in Frankfurt am Main: Loben die einen die Rückkehr zur Geschichte, verurteilen andere den „Betrug“ der vermeintlich historischen Architektur. Dass der Wunsch nach historisierenden Formen gerade hier in Deutschland auf so viel Widerstand trifft, hat auch mit der spezifischen Geschichte des Landes zu tun.
 

Zur Person:
Prof. Dr. Eva von Engelberg, Kunsthistorikerin; seit 2019 Leitung des Lehrgebiets Architekturgeschichte an der Universität Siegen, davor zweijährige Vertretung der Professur Theorie und Geschichte der modernen Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar. Forschungsschwerpunkt ist die Architektur vom 18. Jahrhundert bis heute mit einem Fokus auf historisierenden Konzepten in der Moderne und der Architekturhistoriographie.
 

Details

Kulturzentrum Stavros Niarchos

Leoforos Andrea Siggrou 364
17674 Kallithea

Sprache: Deutsch mit griechischer Simultanübersetzung
Preis: Eintritt frei

2103661055 bibliothek-athen@goethe.de
Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe ​Bauhaus 100: Vermächtnisse der Moderne.