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Interview mit Ana Karenina und Lizbeth Hernández
Sie hat ihre Stimme gegen den Machismo erhoben

Ana Karenina und Lizbeth Hernández
© Ana Karenina und Lizbeth Hernández

Wie haben Sie von der Protagonistin, die Sie in Ihrem Comic vorstellen, erfahren?

Unser Interesse galt dem Wassermangel in Ayutla, einer indigenen Region in der nördlichen Sierra von Oaxca. Wir kontaktierten Yásnaya, Schriftstellerin, Linguistin und stimmenstarke Fürsprecherin für dieses Thema, weil wir ihre Geschichte erzählen wollten. Doch sie sprach dann von Irene und ihrer Eigenschaft als Matriarchin für die Frauen in der Gemeinde. So haben wir sie kennengelernt.
 
Warum sollte die Welt mehr über die Protagonistin Ihrer Geschichte erfahren?

Weil Irene wirklich eine bemerkenswerte Frau war. Sie war Lehrerin, die erste weibliche Präsidentin in Ayutla, eine Ratgeberin für die Menschen, und ihr Anliegen war es, Frauen zu helfen und ihnen zu zeigen, wie man führt. Sie erhob ihre Stimme gegen Machismo in ihrer Gemeinde und beteiligte sich aktiv im Kampf für die Wiederanbindung an Wasser.
 
Was war die überraschendste Entdeckung während Ihrer Recherchen?

Die Menschen zu besuchen und zu sehen, dass ihre Kultur, ihre Bräuche und Probleme viel komplexer waren, als wir es uns vorgestellt hatten. Dies in einem Comic zu verarbeiten, war eine Herausforderung.
 
Was bereitete Ihnen bei der Projektarbeit am meisten Freude?

Die Menschen um Irene herum kennenzulernen und mit ihnen zu sprechen. Wir haben ein Telefoninterview mit ihr geführt, bevor sie starb. Es macht uns glücklich, dass wir einen Beitrag zu ihrer Anerkennung nach ihrem Tod leisten können.

Was konnten Sie in den Workshops, den Mentorings und von anderen Teilnehmenden lernen?

Eine Menge. Wir wissen es wirklich zu schätzen, großartige Mentorinnen zu haben, die uns bei Lösungen betreffend Grafik, Inhalt und Handlung zur Seite stehen. Wir haben gelernt, bessere Geschichten zu erzählen, die sich um indigene Kultur drehen. Wertvoll ist für uns ist auch der Einblick, wie andere Teilnehmenden an ihren Geschichten arbeiten, was uns wiederum ermöglicht, neue Visionen und Ideen für unsere Geschichten zu entdecken.

Welcher Aspekt im Verlauf des Prozesses war für Sie besonders herausfordernd?

Der Moment, in dem wir den Anruf mit der Nachricht erhielten, dass Irene nur drei Tage vor unserem geplanten Besuch bei ihr verstorben war. Wir kannten sie persönlich und ihr Tod hat uns schwer getroffen. Wir mussten den Kurs unserer Recherchen und den unserer Geschichte ändern, aber wir sind froh, dass wir es noch geschafft haben, sie und ihre Bedeutung für die Geschichte Ayutlas herauszustellen.

Wie versuchen Sie, der Gemeinschaft etwas zurückzugeben?

Die Menschen, vor allem Frauen, begrüßen diese Arbeit, weil sie Irene bewundert und geliebt haben. Sie war Teil eines Frauenkollektivs und unsere Zusammenarbeit bestand darin, die Arbeit ins Mixe (ihre Muttersprache) zu übersetzen, eine Präsentation zu entwickeln (vielleicht eine Hommage an Irene) und zu versuchen, mehr Menschen dazu zu bringen, die Bewegung #AguaParaAyutlaYa (#WaterForAyutlaNow) aktiv zu unterstützen.

Wie sollte es idealerweise nach der Veröffentlichung des Comics weitergehen?

Wir hoffen, dass die Menschen in Ayutla, insbesondere die Frauen, mit der Publikation zufrieden sind und unsere Interpretation von Irenes Geschichte und die Darstellung ihrer Kultur gutheißen. Und wir hoffen, dass ihre Geschichte andere Frauen überall auf der Welt inspirieren kann.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Lizbeth: Ich möchte weiterhin Frauenbewegungen in Mexiko und Lateinamerika dokumentieren.

Ana Karenina: Ich hoffe, mehr Comic in langem (und längerem) Format über Themen betreffend Frauen zu machen.

Beide: Und vielleicht werden wir in Zukunft wieder die Gelegenheit haben, zusammenzuarbeiten.

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