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17:00 Uhr
Hannah Arendt: Freiheit als kollektive Selbstbestimmung
Vorlesung und Diskussion | Kann eine beschädigte Demokratie wiederhergestellt werden?
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Dia.lo.gue artspace, Jakarta Selatan
- Sprache Indonesisch
- Preis Freier Eintritt | Mit Registrierung
Hannah Arendt, die unmittelbar von der durch das totalitäre Regime in Deutschland zerstörten Demokratie betroffen und geprägt war, gilt weithin als eine Intellektuelle und politische Theoretikerin, die tiefe Hoffnung auf demokratische Erneuerung zu vermitteln vermag. In ihren Schriften untersuchte sie Aspekte der menschlichen Existenz, die von vielen ihrer Zeitgenossen zuvor nicht in den Blickpunkt gerückt worden waren. Mit ihrem phänomenologischen Ansatz führte Arendt ein neues Verständnis des Menschen ein - als eines Wesens, das durch die von ihr als „Natalität” bezeichnete Fähigkeit in der Lage ist, einen Neuanfang zu wagen. Das Konzept der Natalität verknüpfte Arendt eng mit ihren Betrachtungen zum Republikanismus.
Im Gegensatz zu Arendts Werk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, in dem sie den Zusammenbruch der Republik durch die Zerstörung des öffentlichen Raums analysiert und ein dunkles Bild zeichnet, erscheint das Konzept der Natalität in Vita activa oder Vom tätigen Leben als ein Schlüsselelement für die Neubetrachtung des politischen Lebens aus einem anderen Blickwinkel heraus. Natalität eröffnet die Möglichkeit zur Erholung und Wiederbelebung der Republik.
Der Vortrag und die Diskussion erörtern die Beziehung zwischen Handeln, Freiheit und Natalität in Hannah Arendts der republikanischen Tradition zuzuordnendem Denken und gehen damit nicht nur der Frage nach der politischen Bedeutung der Natalität im Kontext der Demokratie nach, sondern bieten auch konkrete Einschätzungen und Empfehlungen im realpolitischen Bereich.
Biografie
Prof. F. Budi Hardiman
ist Professor für Philosophie an der Universitas Pelita Harapan (UPH). Er erwarb seinen Master- und Doktortitel an der Hochschule für Philosophie in München, Deutschland. Er lehrte von 1992 bis 2018 an der Sekolah Tinggi Filsafat (STF) Driyarkara und von 2001 bis heute an der Universitas Pelita Harapan. Prof. F. Budi Hardiman führt aktiv das Denken deutscher Philosophen wie Kant, Heidegger, Hannah Arendt und Habermas in Indonesien ein. Er hat 17 philosophische Bücher geschrieben, einige seiner Werke sind: Demokrasi Deliberatif, Heidegger dan Mistik Keseharian, Aku Klik Maka Aku Ada und Kebenaran dan Para Kritikusnya.
Dr. Ruth Indiah Rahayu
ist Absolventin des Doktorandenprogramms der Philosophischen Hochschule (Sekolah Tinggi Filsafat, STF) Driyarkara. Sie arbeitet als unabhängige Wissenschaftlerin mit den Schwerpunkten soziale Reproduktion, Arbeits- und Industrialisierungsfragen, ökologische Krise und Frauengeschichte. Darüber hinaus ist sie Aktivistin für Philosophie und feministische Bildung am IndoProgress Institute for Social Research and Education (IISRE) und engagiert sich für Hilfsprogramme zum Thema Gewalt gegen Frauen.
Ort
Jl. Kemang Selatan No. 99A
Jakarta Selatan
Indonesien