Fishing the Tiber

Ausgehend von der suggestiven Wirkung, die die Installation am Flussufer auf T.G. Vömel und Christian Vater bei ihrem Besuch in Sommer 2015 ausgeübt hatte, soll dargestellt werden, wie ihre Eindrücke in ein künstlerisches Projekt mündeten, in welchem der materielle Verfall zahlreicher Tafeln die Inspiration zur ästhetischen Vollendung lieferte. Auf diese Weise gewinnen die zwischen 2004 und 2012 auf Initiative der Kulturvereinigung Allegorein angebrachten Tafeln erneut an Aktualität, und gleichzeitig gelangt der utopische Gedanke des damaligen Vorsitzenden Filippo Bettini zur Umsetzung: Ein „weitläufiges Museum des Tibers“ zu schaffen, und so Römern und Besuchern eine neuen Zugang zu „ihrem“ Fluss zu eröffnen. Dank des fruchtbaren Dialogs zwischen verschiedenen ästhetischen Ausdrucksformen können die Veranstaltungsteilnehmer so die Texte der Poeten und die Fortschreibungen der beiden deutschen Künstler als Ganzes auf sich wirken lassen.
  Tiberplatten © Vau vau Verlag

 

Programm

Erster Teil
16:00 - 17:00 Uhr – Spaziergang Längs des Tibers. Führung entlang der Ufermauer des Tiber (Treffpunkt: Brücke Ponte Sant’Angelo) und Lektüre der Gedichte

• Einführung in Filippo Bettinis Projekt Poesia in riva al Tevere (Poesie am Tiberufer) durch den Urban Designer Enrico Benassi.
• Ästhetische Anmerkungen der beiden Berliner Künstler T.G. Vömel und Christian Vater.
• Lesung einer Textauswahl für vier Paare von Gedichtplatten.

Zweiter Teil
17:30 - 19:30 Uhr – Veranstaltung Fishing the Tiber in der Bibliothek der Stiftung Fondazione Primoli (Via G. Zanardelli 1, Rom)

• Grußworte: Roberto Antonelli, Vorsitzender der Stiftung Fondazione Primoli, und Gabriele Kreuter-Lenz, Direktorin der Goethe-Institute in Italien.
• Videoprojektion: Dokumentation der Entstehung und Mission des Kunstwerks anhand fotografischer und filmischer Darstellungen des Tiberufers, der Originaltafeln, des künstlerischen Schaffensprozesses längs des Flusses (2015) und der ersten lyrischen und grafischen Gestaltungen.
• Präsentation des Projekts und zweisprachige Lesung von 4-5 Zyklen des Werks Fishing the Tiber durch die Autoren (Deutsch) sowie die Schauspielerinnen Cloris Brosca und Giovanella de Luca (Italienisch). Simultane multimediale Projektion (Videos der transparenten Seiten mit Untertiteln in zwei Sprachen).
• Abschließende Debatte mit Sven Grünwitzky und Claudio Strinati, es moderiert Francesco Muzzioli. Die Künstler beantworten die Fragen des Publikums zu ihrem Projekt.
Weitere mögliche Diskussionsthemen: Die Schönheit des Hässlichen, das Palimpsest als kulturelle Erinnerung u.s.w.