Wolfram Fleischhauer – Schweigend steht der Wald

Titel der Originalausgabe: Schweigend steht der Wald
Aus dem Deutschen von Fabio Lucaferri

Il Bosco Silenzioso © Emons Edizioni „Wolfram Fleischhauer verbindet geschickt suggestive Thrillerelemente mit historisch-soziologischen Recherchen”. Alessandro Zaccuri, Avvenire

„Ausgerechnet an jenem geschichtsträchtigen 25. April 1945, während ich in Mailand die Befreiung feierte, wurde mein Bruder Eugenio im KZ Flossenbürg getötet. Die Deutschen traten den Rückzug an, er hingegen konnte nicht mehr laufen…” Sandro Pertini

Am 25. April 1945 wurde Eugenio Pertini, Bruder Sandro Pertinis, eines der beliebtesten italienischen Staatspräsidenten aller Zeiten, in dem auf halber Strecke zwischen Nürnberg und Prag gelegenen Konzentrationslager Flossenbürg getötet. An jenen Ort, das ehemalige KZ-Gelände, führt uns – über weniger bekannte Pfade unserer Erinnerung – die Handlung dieses faszinierenden Thrillers. An jenen Ort kehrte Pertini 1970 während seiner Präsidentschaft zurück, um eine Gedenktafel für seinen Bruder und all jene Männer anzubringen, die der Freiheit ihr Leben geopfert hatten. Und an jenem Ort wühlt die Forststudentin Anja Grimm in der Erde – und in einer sorgfältig darunter vergrabenen Wahrheit aus früheren Zeiten. Aber der Feind versucht mit allen Mitteln, das Vergangene so zu belassen, wie es ist: Verborgen unter einer dicken Erdschicht. Denn heute setzt man auf die Gegenwart, und Stillschweigen ist angesagt. Ein Roman über die Erinnerung und über die Schwierigkeit, das eigene Gestern zu akzeptieren.

„Ein Thriller mit Kammerspielathmosphäre, elegant und intimistisch.” Der Neue Tag

Die Handlung
Die Forststudentin Anja Grimm absolviert ihr Praktikum in jener Gegend des Bayrischen Waldes, wo sie als Kind ihre Ferien verbrachte. Die Ortswahl ist keineswegs zufällig: In jenem Waldstück war zwanzig Jahre zuvor ihr Vater spurlos verschwunden. Als die junge Frau Bodenproben entnimmt, wird sie vom Besitzer des Grundstücks bedroht, welcher kurz darauf Selbstmord begeht. Anja hat den Verdacht, dass sein Freitod mit dem Verschwinden ihres Vaters in Zusammenhang steht und beginnt mit ihren Ermittlungen. Diese führen sie in das nahegelegene Flossenbürg, wo sich das KZ befindet, in dem der Bruder Sandro Pertinis ums Leben kam. Aber die Dorfgemeinschaft und die Polizei zeigen sich abweisend und versuchen mit allen Mitteln, ihre Nachforschungen zu boykottieren und die Geheimnisse des Waldes zu wahren.