Der Albaner

Regie: Johannes Naber
D/AL 2010, 105’
Mit: Nik Xhelilaj, Amos Zaharia, Çun Lajçi

Arben lebt in den Bergen Albaniens. Mit seinem Vater reist er regelmäßig als Gastarbeiter nach Griechenland, um Geld zu verdienen. Gerade genug, damit die Familie durchkommt. Arbens heimliche Liebe Etleva, die auf einem Hof in der Nähe lebt, wird von ihm schwanger. Doch ihr Vater will zehntausend Euro für die Hochzeit. Arben verspricht ihr, das Geld aufzutreiben. Er geht nach Deutschland. Aber in Deutschland wartet niemand auf Menschen wie ihn. Er hat kein Visum, ist ‘illegal’, spricht die Sprache nicht. Hier ist er nur ‘Der Albaner’. Um zu überleben, fängt er bei einer Reinigungsfirma an, für drei Euro die Stunde. Doch das reicht nicht für die Hochzeit. Alles ändert sich, als er Slatko trifft, der sich eines Tages mit Lungenentzündung in das Abrisshaus schleppt, in dem Arben schläft. Er rettet seinen neuen Freund, und die Freundschaft öffnet Türen: Er findet Arbeit in der Schlepperbranche. Ein menschenverachtendes Geschäft, riskant, aber lukrativ. Arben ist gut, aber er steht auf der falschen Seite…
 
Die Idee zum Film entstand schon im Jahr 2001. Der Regisseur Johannes Naber im Interview: "Albanien schien mir am Anfang interessant wegen seiner Nähe zu Europa und wegen seiner absurden Geschichte. Das Land hat sich ja nach langen Jahren vom paranoiden Steinzeit-Stalinismus zu einer turbokapitalistischen Mediengesellschaft entwickelt. Eine enorme Fallhöhe. 2001 bin ich zum ersten Mal hingereist. Mit einem Kleinbus und einer Videokamera. Die Mischung aus Archaik und Moderne, der ehrbedingte Stolz und die unbedingte Gastfreundschaft, die ich fand, haben mich sehr beeindruckt. Die Vorurteile, die in Mitteleuropa über dieses Land herrschen, sind so falsch, dass schnell ein weiterer Grund für diesen Film hinzukam: Albanien in den Fokus zu rücken. Das Land braucht eine Chance in Europa, und dazu müssen eine Menge Klischees überwunden werden." (cit. Johannes Naber)