KarawanFest 2019

Karawan Fest 2019 Foto: © Karawanfest

Donnerstag, 20. Juni

20 Uhr | Le Coeur – ein Frauenchor
Volksgesänge aus aller Welt vereinen Frauen verschiedener Generationen im Zeichen der weiblichen Solidarität. Projekt und Leitung: Daniela De Angelis.
 
Im Anschluss: Zigana Clan
Das von Yumma Mudra (Myriam Szabo) ins Leben gerufene und von Anastasia Francaviglia geleitete Ensemble bezieht seine Inspiration aus der tänzerischen Tradition des Gypsy Duende und versetzt den Zuschauer in die bunte Welt der Sinti und Roma. Eine Performance, in der die Gefühle von Freiheit, Reise und Gemeinschaft zu Kunst verschmelzen.
 
21 Uhr | Kurzfilme #EUandME
Im Rahmen der Kampagne #EUandME realisierte Kurzfilme junger Regisseure zwischen 17 und 30 Jahren:
  • The Shape di Jaco Van Dormael (Belgien 2018, 5 Min.)
  • La chiave di Valérie Müller e Angelin Preljocaj (Frankreich 2018, 6 Min.)
  • L'ostello della vita di Matthias Hoene (Deutschland 2018, 9 Min.)
 
Im Anschluss: Yousef (Italien 2019, 14 Min.) | Im Beisein des Regisseurs Mohamed Hossameldin
Yousef, in Italien aufgewachsener Sohn farbiger Einwanderer, ist ein erfolgreicher Koch. Kurz bevor ihm endlich die langersehnte italienische Staatsbürgerschaft zuerkannt wird, gerät seine Welt infolge des Blutbads von Macerata aus den Fugen. Mohamed Hossameldin, aus Ägypten stammender Regisseur (mit römischem Akzent), war 2019 mit diesem Streifen als einziger italienischer Konkurrent auf dem Filmfestival in Clermont-Ferrand vertreten.
 
Im Anschluss: Barakah Meets Barakah | Römische Premiere
(Saudi-Arabien 2016, 88 Min. – OF mit italienischen Untertiteln)
Regie: Mahmoud Sabbagh
Barakah, ein schüchterner und unerfahrener städtischer Angestellter aus Jeddah, verliebt sich in Bibi, attraktive und wohlhabende Bloggerin mit einer großen Fangemeinde auf Instagram. Aber in einer jeglicher Manifestation von Zuneigung feindlich gestimmten Umgebung müssen sich die beiden Protagonisten einiges einfallen lassen, um dem strengen Sittenkodex und der Religionspolizei ihres fest in den Traditionen verankerten gesellschaftlichen Umfelds zu entgehen. Eine originelle und gewagte romantische Komödie, Pionierin dieses Genres in Saudi-Arabien, wo ein Filmgewerbe bislang nicht existiert und selbst der Kinobesuch per Gesetz untersagt ist.
 

Freitag, 21. Juni

20 Uhr | Cristiano Ranalletta präsentiert Il cielo sopra il Pigneto (Der Himmel über Pigneto)
Cristiano Ranalletta präsentiert seinen jüngsten (bei Scatole Parlanti erschienenen) Roman, ein intelligentes und bewegendes Porträt der römischen Stadtviertel Tor Pignattara und Pigneto, und zugleich eine innere Reise in das Land des Liebens und des Verlassens.
 
21 Uhr | Idris (Italien 2017, 13 Min.) | Im Beisein des Regisseurs Kassim Yassin Saleh
Idris, ein 10 Jahre altes somalisches Flüchtlingskind, Überlebender eines Schiffsunglücks im Mittelmeer, hat in einer betreuten Wohngemeinschaft am Stadtrand Roms ein neues Zuhause gefunden. Dort kommt er an einem heißen Augustnachmittag erneut mit dem Element Wasser in Berührung… Eine nuancenreiche sensibel-menschliche Komödie. Mit Terry Idahosa Okojie und Mirko Frezza.

Im Anschluss: Fanney Khan | (Indien 2018, 130 Min. – OF mit italienischen Untertiteln) | Römische Premiere
Regie: Atul Manjrekar | In Zusammenarbeit mit: River to River Indian Florence Film Festival
Was geschieht, wenn Papas (Aniil Kapoor) gescheiterte Träume vom großen Durchbruch als Sänger auf den eigenen Sohn übertragen werden? Das Chaos schlechthin! Vor allem dann, wenn der Super-Popstar Baby Singh (Aishwarya Rai) und der tollpatschige Adir (Rajkummar Rao) ihre Finger im Spiel haben… Komödie, Tragödie, Gags, Musik und Tanz mischen sich zu einer Satire über das Showbiz (und die Castingshows). Bollywood pur, mit überraschenden und unerwarteten Wendungen…
 

Samstag, 22. Juni

20 Uhr | Amir Issaa präsentiert seinen Roman Vivo per questo (Dafür lebe ich)
Ein in der Hip-Hop-Szene angesiedelter Roman zum Thema „Nestflucht” (Hrsg.: Chiarelettere): Skate, Breakdance und Street Art auf den Bürgersteigen Tor Pignattaras bilden den Rahmen zum literarischen Debüt Amir Issaas, populärer italienischer Rapper und Sohn „Torpignas“.
 
21 Uhr | Bangla | Im Beisein des Regisseurs / Hauptdarstellers Phaim Bhuiyan
(Italien 2019, 86 Min. – OF mit italienischen Untertiteln)
Der 22-jährige Phaim, ein Moslem bengalischer Abstammung, ist in Tor Pignattara geboren und aufgewachsen. Er arbeitet als Aufseher in einem Museum und spielt in einer Band. Als er die rebellische und undisziplinierte Asia (Carlotta Antonelli) kennenlernt, springt der Funke sofort über. Aber der Zwiespalt zwischen Religion und Leidenschaft beeinträchtigt das Liebesglück nicht unerheblich…. Ein Tribut Torpignas an einen seiner begabtesten Söhne: Nie zuvor war die „Liebe zu Zeiten der zweiten Generation“ derart romantisch und amüsant!
 
Im Anschluss: Mannn (Italien 2018, 7 Min.)
Regie: Ariane Doehring | In Zusammenarbeit mit dem Pigneto Film Festival
Er spielt Basketball und ist mit ihr zusammen. Aber gleichzeitig hegt er innige und widersprüchliche Gefühle für einen Anderen. Dieser Kurzfilm, Wettbewerbssieger des Pigneto Film Festivals 2018, hat die Straßen des Viertels in ein Set unter offenem Himmel verwandelt. Er erzählt von Geheimnissen und Lügen, von Schweigen und von Wahrheit.
 

Im Anschluss: Leroy (Deutschland 2007, 86 Min. – OF mit italienischen Untertiteln)
Regie: Armin Völckers | In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Rom
Leroy ist ein gebildeter, wohlerzogener junger Deutscher, der Cello spielt. Eva ist bildhübsch und in ihn verliebt. Das einzige Problem besteht darin, dass Leroy schwarz ist – und noch dazu mit einem auffälligen Afro-Look -, während Evas Familie ultrarechtem Gedankengut der übelsten Sorte nachgeht. Um es mit ihren Naziskin-Brüdern aufnehmen zu können, muss sich Leroy in die kämpferische Black Power-Ideologie der 70er Jahre einarbeiten…. Eine prickelnde Komödie, die die Thematik der Multikulturalität mit Intelligenz und Biss in Szene setzt. Ganz nach dem Motto: Ja zum Funk, Nein zum Rassismus!

Sonntag, 23. Juni

20 Uhr | Piccola Orchestra di Tor Pignattara Live Concert
Das von Pino Pecorelli geleitete Piccola Orchestra di Tor Pignattara, perfektes Symbol einer Stadt im Wandel, besteht aus Einwanderern der zweiten Generation und „waschechten” jungen Römern. Sein Repertoire umfasst Melodien und Lieder aus allen Teilen der Welt, die in den unterschiedlichsten Sprachen vorgetragen werden. Das Orchester enstand ursprünglich in Form eines Workshops und steht somit neuen Impulsen jederzeit offen. Ein Projekt Domenico Codutos.
 
21 Uhr | Frontiera (Grenze, Italien 2018, 14 Min.) | Im Beisein des Regisseurs Alessandro di Gregorio und des Drehbuchautors Ezio Abate
Lampedusa. Zwei junge Italiener befinden sich aus unterschiedlichen Gründen auf der Insel: Für den einen ist es der erste Arbeitstag als Totengräber, der andere macht sich zu seinem ersten Tauchgang auf. Um sie herum die im Wasser treibenden Leichen der Schiffbrüchigen und das Meer – ruhig, sanft und mörderisch. Preisträger des David di Donatello als bester Kurzfilm 2019.
 
Im Anschluss: Vent du nord (Belgien/Frankreich/Tunesien 2017, 89 Min. – OF mit italienischen Untertiteln)
Regie: Walid Mattar | In Zusammenarbeit mit Rendez–vous | Institut Français Italia
Frankreich. Die Standortverlegung der Fabrik, wo Hervé arbeitet, steht unmittelbar bevor. Aber er macht sich nichts daraus und beschließt, gemeinsam mit seinem Sohn als Fischer sein Brot zu verdienen. Tunesien. Die Standortverlegung der Fabrik ist vollzogen. Foued, bislang ohne Beschäftigung, findet dort eine Anstellung. So kann er seiner Mutter unter die Arme greifen und das Herz Karimas erobern, die er liebt. Eine feinfühlige und ergreifende Erzählung über die unbarmherzigen Gesetze des Marktes, die Freizügigkeit der Waren (aber nicht der Personen!), sowie über Frauen und Männer, die unter keinen Umständen bereit sind, auf ihre Menschlichkeit zu verzichten.

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