Maeen Aleryani

Inmitten des Trubels auf den Straßen kreuzen sich Geschichten mit eiligen Schritten; Taschen und Beutel verbergen Fragmente des Alltags. In diesem Projekt sucht der Fotograf Maeen Aleryani nach der menschlichen Präsenz in kleinen Details – in Gegenständen, die Menschen mit sich tragen, den scheinbar gewöhnlichen Dingen, die Erinnerungen, Geheimnisse und vielleicht einen Teil ihrer Identität bergen.

Aleryani fasziniert schon lange, was Menschen jeden Tag mit sich tragen und was Taschen oder Beutel über ihre Besitzer*innen verraten. In dieser Ausstellung beschränken sich die Fotografien nicht nur auf Gesichter, sondern geben Einblicke in private Welten und stille Geschichten, die darauf warten, entdeckt zu werden.

Um dieses Projekt zu verwirklichen, verfolgte der Fotograf einen einfachen und direkten Ansatz: eine Kamera und einen weißen Hintergrund. Er hielt Passanten auf der Straße an, bat sie um einen Moment ihrer Zeit und lud sie ein, Teil dieser visuellen Erzählung zu werden.

Die Aufgabe war nicht einfach; Ablehnung häufiger als Zustimmung. In Sana’a zu fotografieren stellte Aleryani vor Herausforderungen, da Fotografieren in der Öffentlichkeit selten geworden und manchmal sogar verboten ist. Die Menschen versammelten sich um ihn herum und fragten häufig: Warum? Wie? Für wen sind diese Fotos? Oft musste er erklären, Bedenken zerstreuen und ihnen versichern, dass seine einzige Absicht darin bestand, menschliche Erzählungen sichtbar zu machen. Trotz der Schwierigkeiten und manchmal unangenehmen Momente ist Aleryani zutiefst dankbar für diese Erfahrung, die ihm viel über Geduld gelehrt hat, über die Kraft der Verbindung mit Anderen und darüber, wie wichtig es ist, darauf zu bestehen, alltägliche Geschichten zu erzählen. Aleryani hofft, diese Reise mit mehr Menschen und in anderen Städten fortsetzen zu können, wo noch immer Geschichten darauf warten, entdeckt zu werden.