Internationales Symposium Die Autonomie der Künste in den Zeiten der Krise

Kunst in den Zeiten der Krise © Colourbox

Do.,18.10.2018
Teil 1: 16:30 - 18:30
Teil 2: 19:00 -

Goethe-Institut Tokyo, Raum 314/315

Kunst in den Zeiten der Krise steht in Gefahr, durch die Politik instrumentalisiert zu werden, um soziale Kontexte zu reflektieren und neue Visionen des Wandels zu entwerfen. Was aber ist der Preis dafür? Wie kann die Kunst ihre Autonomie wahren, wenn sie mehr Mahner ist als nur sich selbst gegenüber verpflichtet? Erleben wir aktuell eine Zuspitzung in der Beziehung zwischen Ethik und Ästhetik? Das Goethe-Institut organisiert ein internationales Symposium zu diesen Fragen.

Im ersten Teil werden Beispiele künstlerischer Praktiken präsentiert und diskutiert, die sich mit Gründen und Folgen der Migration befassen. Fragen sind: Ist transkulturelle Erfahrung Voraussetzung, um ethnische Bilder vom „Anderen“ und weitere Stereotypen zu überwinden? Welche Narrative entwickeln Künstler*innen mit Migrationshintergrund und wie entziehen sie sich dem Stigma eines „Migranten“? Gibt es autonome Kunst im Kontext der Migration oder bezieht die Kunst ihren Wert aus der Identitätsbildung und ihre Beziehung zum politischen Diskurs? Was, wenn die Kunst zur Magd der Politik wird?

Gäste: Mohammad Al-Attar (Syrien, Deutschland), Shabbir Hussain Mustafa, (Sri Lanka, Singapur), Taro Shinoda (Japan), Akira Takayama (Japan)
Moderation:  Yasuyo Kudo (Art & Society Research Center)

 
Im zweiten Teil des Symposiums wird Prof. Wolfgang Ullrich eine Keynote geben zur These eines Schisma in der Kunst, das mit Blick auf die zwei Funktionen der Kunst, zu einem Verlust eines gemeinsamen Kunstbegriffs führt: Entweder ist sie konzeptuell oder marktorientiert. Dem entgegnet der Soziologe Akihiro Kitada unter Verweis auf die soziale und politische Bedeutung der Kunst für den demokratischen Prozess.  Es schließt sich eine Diskussion an mit Kenichi Kondo, Kurator der Ausstellung „Catastrophe and the Power of Art“, Daisuke Tsuda, Journalist und Kurator der Aichi Triennale 2019 und dem Kunstkritiker Takayuki Hayashi. Die Begrüßung erfolgt seitens des Präsidenten des Goethe-Instituts, Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann und des Gesandten der Deutschen Botschaft Dr. Klaus Vietze.

Dieses Symposium wird organisiert vom Goethe-Institut Tokyo in Zusammenarbeit mit der Tokyo University of the Arts und dem Mori Art Museum. Es ist Teil des internationalen Projektes  „Narrative der Migration“ der Goethe-Institute in Ostasien und Südostasien, in dem Kuratoren der beteiligten Länder die komplexe Annäherung an Migration und deren politischen Herausforderungen in der Welt befragen.

Mohammad Al-Attar ist zurzeit Gast und Residenzkünstler im Rahmen des Programms „Goethe-Institut Damaskus im Exil in Tokyo“, das vom Goethe-Institut Tokyo mit Unterstützung des Arts Council Tokyo realisiert wird.

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