Künstlerresidenz Goethe-Institut Damaskus im Exil in Tokyo: Ammar Al-Beik

Ammar Al-Beik Ammar Al-Beik

Mo, 01.04.2019 –
Mi, 15.05.2019

Goethe-Institut Tokyo, Hausmeisterwohnung

Im Rahmen des Projekts “Goethe-Institut Damaskus im Exil in Tokyo” laden wir syrische Künstler*innen verschiedener Sparten, die derzeit im Exil in Deutschland leben, für einen Zeitraum von 6 Wochen in das Goethe-Institut Tokyo ein. Die Künstler*innen bewohnen während ihres Aufenthalts die ehemalige Hausmeisterwohnung, die sich in den Räumen des Goethe-Instituts befindet. Im Rahmen dieser transnationalen Künstlerresidenz wird das Goethe-Institut zu einer Austausch- und Diskussionsplattform für die Reflexion einer Vielzahl von Fragen, die Situation derzeit im Exil lebender Künstler betreffen. Welche Themen und Fragestellungen beschäftigen syrische Künstlerinnen und Künstler im Moment? Wie vernetzt sich die Szene der geflüchteten syrischen Künstler über Ländergrenzen hinweg? Wie stehen die Exilkünstler im Dialog mit Künstlern, die in Syrien geblieben sind? Welche Rolle spielen die gastgebenden Institutionen bzw. Gastländer und welche Art von Unterstützung können sie leisten?

Neben den individuellen Recherchen jedes Teilnehmers in Japan stellt das Goethe-Institut Tokyo den Künstler*innen im Zeitraum ihres Aufenthaltes seine Räume für Präsentationen Ihrer Arbeiten in verschiedenen Formaten zur Verfügung - Ausstellungen, Filmvorführungen, Gespräche, Diskussionen und andere Formate jeglicher Art. Im Zentrum des Projekts steht die Begegnung der Künstler*innen aus Syrien mit Vertretern der japanischen Kunst- und Kulturszene und der japanischen Öffentlichkeit. 

Der dritte Gast bei „Goethe-Institut Damaskus im Exil in Tokyo“ ist der Filmemacher und Bildende Künstler Ammar Al-Beik. Er wird die ehemalige Hausmeisterwohnung im Goethe-Institut vom 1.4.-15.5. bewohnen.
Im Rahmen von Al-Beiks Aufenthalt plant das Goethe-Institut mehrere Veranstaltungen, bei dem der Künstler verschiedene Aspekte ihres künstlerischen Schaffens vorstellt. Termine und Details werden auf unserer Homepage und über unsere sozialen Medien bekanntgegeben.

Ammar Al-Beik
Geboren 1972 in Damaskus. Ammar Al-Beik ist Filmemacher und Bildender Künstler mit Wohnsitz in Berlin. Nach künstlerischen Aktivitäten vor allem Bereich Fotografie wandte er sich in den 90er Jahren dem Medium Film zu und erweiterte seine Arbeit zunehmend hin zu einer multidisziplinären künstlerischen Praxis.
Al-Beiks Filme wurden bei zahlreichen internationalen Festivals, unter anderem dem Locarno International Film Festival, dem International Film Festival Rotterdam, dem Yamagata International Documentary Film Festival, dem Busan International Film Festival, den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen und der Berlinale gezeigt. Al-Beiks Arbeiten im Bereich der Bildenden Kunst wurden ebenfalls im Rahmen von Ausstellungen auf der ganzen Welt präsentiert, so unter anderem im Eye Filmmuseum Amsterdam (2017), dem Museum Neukölln in Berlin (2017), bei „Photo Shanghai“ (2014), bei der PhotoFest Biennal in Houston (2014) und im Samsung Blue Square und im Busan Museum of Art, Südkorea (2014). Vom 9. März bis 5. Mai 2019 findet unter dem Titel „One To Free“ eine Einzelausstellung mit Al-Beiks Arbeiten im Haus am Waldsee (Berlin) statt.

Weitere Teilnehmer*innen von „Goethe-Institut Damaskus im Exil“:
Hiba Al-Ansari /Bildende Künstlerin (1.8.-15.9.)
Mohammad Al-Attar (1.10.-15.11.2018)

Hintergrund des Projekts
Im Herbst 2016 wurde über einen Zeitraum von circa zwei Wochen in Berlin das Projekt „Goethe-Institut Damaskus im Exil“ veranstaltet. Nachdem das Goethe-Institut Damaskus im Jahr 2012 aus Sicherheitsgründen geschlossen werden musste, entschlossen sich einige Künstler und Mitarbeiter, die mit dem Institut Damaskus eng verbunden gewesen waren, in einem leer stehenden Berliner Ladengeschäft einen temporären Projektraum einzurichten, der dem Kulturaustausch zwischen Syrien und Deutschland gewidmet war. Hier konnte der kulturelle Dialog zwischen Europa und dem Nahen Osten, der am Goethe-Institut Damaskus regelmäßig stattgefunden hatte, zumindest für einen befristeten Zeitraum fortgesetzt werden. Ausgehend von der derzeit leer stehenden ehemaligen Haumeisterwohnung im Goethe-Institut Tokyo entwickelt das Institut ein Konzept, an den in Berlin begonnenen Dialog anzuknüpfen und den Fokus auf die syrische Kunstszene zu richten, die in Japan bisher noch weitgehend unbekannt ist. 


Gefördert durch: Arts Council Tokyo, Tokyo Metropolitan Foundation for History and Culture

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