Tomasz Ososiński empfiehlt
Die Bienen und das Unsichtbare

Die Bienen und das Unsichtbare © © Suhrkamp Verlag, Berlin, 2020 Die Bienen und das Unsichtbare © Suhrkamp Verlag, Berlin, 2020
Es fängt mit erfundenen Sprachen an. Die essayistische Reise – denn das Buch von Clemens Setz ist eigentlich ein langes Essay, zusammengebaut aus Leseerlebnissen, autobiografischen Geschichten, Tagebucheinträgen und auch Bildern, ein bisschen wie bei Sebald – führt die Leser*innen schnell in ganz unbekannte Gegenden, zu vergessenen Persönlichkeiten und seltsamen Sätzen wie zum Beispiel: „Ein Seemann muss sein Klavier im Spazierstock mit sich tragen“, oder: „Sokrates als ein Musikinstrument fotografieren“.

Setz ist von dem Phänomen der künstlichen Sprachen fasziniert, den Grenzen zwischen ihrer Natürlichkeit und Künstlichkeit, er erzählt von dem bekannten Esperanto und Volapük, aber auch von den weniger bekannten „universellen“ Sprachen eines John Weilgart (aUI) oder Charles K. Bliss (Blisssymbolics), die von keinem oder nur wenigen Menschen benutzt wurden.

Erzählt wird gar nicht wissenschaftlich, sondern auf eine sehr persönliche Art und Weise, historische Gestalten vermischen sich mit den lebendigen Bekannten des Autors, was dem Buch den Charakter einer echten und intensiven Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Sprache verleiht.

Suhrkamp Verlag

Clemens J. Setz
Die Bienen und das Unsichtbare
Suhrkamp Verlag, Berlin, 2020
ISBN: 978-3-518-42965-5
416 Seiten

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Rezensionen in den deutschen Medien:
SWR
Deutschlandfunk Kultur
SRF

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