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Ein Park für die Ewigkeit – Der Wöhrmannsche Garten

Wörthmannscher Garten
© Katrin Wolschke

Seit 200 Jahren erfreut er als grüne Lunge die Hauptstädter. Finanziert und entscheidend mitgestaltet wurde der Wöhrmannsche Garten im Herzen Rigas von deutschen Händen.

Von Katrin Wolschke

Der zweitälteste Park der Stadt hat den Rigensern viel zu bieten. Unter den großen Bäumen verbringen sie eisessend ihre Mittagspause oder grübeln auf den Bänken der Freilichtbühne über ihren Schachbrettern, während sich die Kinder auf dem Spielplatz tummeln. 1817 wurde der Park, der auch häufig für Konzerte oder Festivals genutzt wird, feierlich eröffnet. Seinen Namen (Lettisch: Vērmanes dārzs) erhielt er zehn Jahre später in Andenken an seine deutsche Stifterin.

Wo sich heute die Großstädter erholen, lag einst nur Schutt und Asche. Um der anrückenden napoleonischen Armee auf ihrem Russlandfeldzug die Deckung zu nehmen ließ die Stadtverwaltung 1812 die Vororte Rigas abbrennen. Ein Jahr später rief sie die Stadtbevölkerung zu Spenden auf, um neue Grünanlagen zu finanzieren, die die bösen Erinnerungen schnell vertreiben sollten. Die bei weitem großzügigste Spenderin zum Bau des Parks östlich der Altstadt war die preußische Kaufmannswitwe Anna Gertrud Wöhrmann (1750–1827). Die einzige Bedingung für ihre Schenkung: Der Garten sollte auf ewig zur Erholung aller Stadtbewohner dienen.

Die Alleen dieses ersten öffentlichen Parks Rigas wurden von dem Lübecker Botaniker Johann Hermann Zigra geplant und gepflanzt. Auch bei späteren Erweiterungen der Anlage hatten einige Deutsche ihre Finger mit im Spiel, wie der Gartenarchitekt Georg Kuphaldt oder der Bildhauer August Volz.

Neben exotischen Bäumen, Rosengärten und Cafés beherbergt der fünf Hektar große Park im Stil eines Englischen Gartens die Denkmäler zahlreicher Persönlichkeiten. Neben zwei anderen Deutschbalten, dem Aufklärer Garlieb Merkel und dem Chemie-Nobelpreisträger Wilhelm Ostwald, ist natürlich auch die Namensgeberin vertreten. Zwei Jahre nach Wöhrmanns Tod ließ ihr Sohn ihr zu Ehren einen Granitobelisken aufstellen, der heute inmitten des Rosengartens steht.

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