Im April zeigt die Cinémathèque in Tanger in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Marokko eine Rainer Werner Fassbinder-Retrospektive.
Vom 5. April bis zum 29. April laden wir Sie ein vier Meisterwerke von Rainer Werner Fassbinder neu zu entdecken.
Folgende Filme stehen auf dem Programm:
Katzelmacher (1969)
Mittwoch, 07. April 2017; Sonntag, 09. April 2017; Mittwoch, 26. April 2017
Jeweils um 19.30 Uhr
Die Lethargie einer Gruppe gelangweilter junger Pärchen wird unterbrochen, als ein griechischer Gastarbeiter auftaucht und heftige Aggressionen auf sich zieht. Es bedarf gar keines Anlasses, die latent vorhandene Xenophobie schlägt allein schon durch seine Anwesenheit in Aggression um. Der Film wurde nach Fassbinders eigenem Bühnenstück in statischen Bildern inszeniert, die ständig von Enge, Stillstand und einer paralysierten Gesellschaft erzählen - für den jungen Filmemacher war dieses Frühwerk ein Meilenstein.
Fontane Effi Briest (1972-74)
Samstag, 08. April 2017; Dienstag, 11. April 2017; Donnerstag, 27. April 2017
Jeweils um 19.30 Uhr
Nach Fontanes Roman „Effi Briest“. Die junge, unbekümmerte Effi Briest wird mit dem sehr viel älteren Baron von Instetten verheiratet. Sie langweilt sich bald und so bringt eine Affäre mit Major Crampas vorübergehend Abwechslung in ihr Leben. Als der Baron Jahre später von der längst beendeten Beziehung seiner Frau erfährt, kommt es zur Katastrophe. Effi Briest, von Hanna Schygulla mit anrührender Kindlichkeit gespielt, ist Opfer und Mittäterin zugleich, weil sie duldet, was sie zerstört. In ihrem Charakter spiegelt sich die Beunruhigung des Autors über den Zustand der deutschen Gesellschaft in den 70er-Jahren wieder.
Angst essen Seele auf (1973/4)
Mittwoch, 12. April 2017; Freitag, 14. April 2017; Sonntag, 16. April 2017; Mittwoch, 19. April 2017; Freitag, 21. April 2017 ; Sonntag, 23. April 2017; Samstag, 29. April 2017
Jeweils um 19.30 Uhr
Eines Abends geht Emmi, eine ältere Putzfrau, in eine Gastarbeiterkneipe. Sie will nur warten, bis es zu regnen aufhört aber da fordert sie Ali, ein 20 Jahre jüngerer Marokkaner, zum Tanzen auf. Die beiden verlieben sich und heiraten. Emmis Verwandte und die Nachbarschaft reagieren mit Ablehnung, bis sie erfahren dass Ali beachtliche Ersparnisse hat. Doch der Druck, der auf den beiden lastet, ist zu groß. Ein "Film über die Liebe, die eigentlich unmöglich ist, aber eben doch eine Möglichkeit". (Rainer Werner Fassbinder)
Lola (1981)
Donnerstag, 13. April 2017; Samstag, 15. April 2017; Dienstag, 18. April 2017; Donnerstag, 20. April 2017; Dienstag, 25. April 2017; Freitag, 28. April 2017
Jeweils um 19.30 Uhr
Die Leidenschaft eines seriösen Bürgers für eine unseriöse Frau ist der Ausgangspunkt für eine bitter-böse Satire über die Jahre des deutschen Wirtschaftswunders: die Honoratioren der Gemeinde und der Bauunternehmer Schuckert machen gemeinsame Sache. Da taucht der neue Baudezernent Bohm auf und verliebt sich ausgerechnet in Lola, die junge Sängerin eines Nachtlokals. Was er nicht weiß: Diese ist auch die käufliche Geliebte von Schuckert. Fassbinders souveräne Ironie stellt nicht die Menschen bloß, sondern die Verhältnisse und lässt, so zynisch die Geschichte auch sein mag, allen Figuren ihre Ambivalenz.
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