Die Fremde

Die Fremde: Feo Aladag © Goethe-Institut

Do, 24.10.2019

20:00 Uhr

Kinothek Nordmazedoniens, Skopje

Die Fremde: Feo Aladag

Deutscher Film in der Kinothek

Regie: Feo Aladag, Farbe, 119 Min., 2010

Man glaubt, die Geschichte aus den Nachrichten zu kennen – aber Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin Feo Aladag gelingt in ihrem atemberaubenden Kinodebüt „Die Fremde“ ein vielschichtiges und ergreifendes Familienportrait, fernab von Klischees.

Umay lebt zusammen mit ihrem Ehemann Kemal und ihrem Sohn Cem in einem Vorort der türkischen Metropole Istanbul. Kemal hat regelmäßig Gewaltausbrüche, die sich gegen seine Frau und seinen Sohn richten. In Umay bricht ein unbändige Sehnsucht nach ihrer Heimat Berlin und ihren Eltern durch: verzweifelt packt Umay ihre Sachen und flieht vor ihrem Leben in Istanbul und aus der Ehe mit ihrem Mann. 

„Hör auf zu träumen!“, wirft ihr die eigene Mutter irgendwann an den Kopf, die Geschwister leiden darunter, dass sie wegen des ‚Frevels‘ der Schwester ebenfalls gemieden werden, und Vater Kader wünscht sich, dass seine geliebte Tochter „als Junge geboren wäre“. 

Gleich zu Beginn des Films bekommt man schon die Ahnung von einem grausamen Ende. Jedenfalls glaubt man den Ausgang der Geschichte zu kennen, wenn man nur die ersten zwei Minuten des Films gesehen hat. Dann aber gibt es einen Schnitt, die Erzählung springt zurück und entwickelt den Bogen bis hin zu jenem Moment, der uns gleich zu Anfang diese furchtbare Vermutung eingepflanzt hatte. Und dann, in dem Moment, da die Ahnung sich auflöst, sehen wir uns mit einem Ausgang des Dramas konfrontiert, der noch viel tragischer ist, als wir befürchtet hatten.

Zurück