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Theater Workshop 2022
Theater Workshop Teil 2: "Wer bin ich?"

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- | © Goethe-Institut

Was ist Theater? Was brauchen wir, um Theater zu spielen?  Vor allem im Hinblick auf das virtuelle Theater?
Wir brauchen vor allem: uns selbst.
Und so knüpfte sich das Thema bzw. die Ausgangsfrage direkt an und wurde zum inhaltlichen Ausgangspunkt des Workshops: „Wer bin ich?“.

Ein virtuelles Theaterprojekt in den Sommerferien? Kann das überhaupt funktionieren? Ja, kann es.  Fünf Wochen lang trafen sich die Schüler der PASCH-/Fit-Schule in Trujillo mit dem Projektteam per ZOOM.
 

- Theatergruppe | © Goethe-Institut
Assoziativ näherten sich die Teilnehmenden der Frage „Wer bin ich?“ mit den Mitteln des Theaters an, beobachteten, wohin dies führte, und suchten nach Formaten und künstlerischen und kreativen Ausdrucksformen, die Themen, die sie mit sich brachte, theatral darzustellen und so mit einem Publikum in Kontakt zu treten. Theaterregisseurin Martha Kottwitz beschreibt das Vorhaben wie folgt: „Theater ist Kommunikation, ist ein gemeinsamer Austausch. In Zeiten der Pandemie muss Theater aber oft digital stattfinden. Wie also funktioniert Theater, wenn wir uns ausschließlich online treffen können? Welche Möglichkeiten haben wir, Inhalte zu vermitteln, Themen anzusprechen, andere Welten darzustellen? Es waren also vor allem Fragen – sowohl auf inhaltlicher als auch auf medialer Ebene –, die uns während unseres fünfwöchigen Workshops antrieben.“.

Ein weiterer Motor des Kurses war die Eruierung der Form der Kommunikation. Neben spanisch und deutsch spielte vor allen auch die Körpersprache eine entscheidende Rolle. „Wir haben uns also damit auseinandergesetzt, wie man mithilfe des Körpers Inhalte vermitteln kann. Nicht nur für das Theaterspielen ist das hilfreich, auch im alltäglichen Leben kann es nicht schaden, wenn man sich der Wirkung des eigenen Körpers bewusst ist und ihn gezielt einsetzen kann.“ , reflektiert Theaterregisseurin Martha Kottwitz. Dabei trifft künstlerische Praxis auf kreatives Arbeiten, verbunden mit Sprachpraxis. Dadurch werden Hemmungen, die das Sprechen in einer fremden Sprache mit sich bringt, leichter abgebaut. Um dies zu erreichen, suchten die Regisseurin und die beiden Regieassistenten, Sara Arroyave y David Avendaño, gemeinsam mit den Schülern nach kreativen Methoden und Ausdrucksmitteln, mit denen auf Deutsch kommuniziert werden konnte, mit dem Ziel, eigene Gedanken ausdrücken zu könnten.
 

Der Workshop hatte mehrere Teile bzw. Phasen:
In der Projektphase standen die Schüler im Vordergrund, sowie der eigene Bezug zum Theater. Lediglich ein Teilnehmender war zuvor im Theater. Für alle anderen war dieses Projekt zugleich der erste Kontakt mit der Welt des Theaters. So standen zunächst theatrale Mitteln und das spezifische Vokabular im Fokus.
Im Weiteren wagten die Teilnehmenden erste Schritte auf der virtuellen Bühne. Sie erprobten, was man als Schauspieler leistet: „Wir haben Übungen zur Körpersprache gemacht: Gestik, Mimik, Körperhaltung, Bewegung usw. Wir haben Übungen für die Stimme gemacht; beispielsweise haben wir  geübt durch Stimme und Mimik, Emotionen zu übermitteln. Und zwar Emotionen, die durchaus unabhängig vom Inhalt des Satzes, der gesprochen wurde, sein konnten, um so zu üben, etwas auszudrücken, das man spielt“. Damit referiert Martha Kottwitz auf kleinere szenische Spiele. So begrüßten sich die Teilnehmenden  einander wütend oder verzweifelt oder vollkommen euphorisch. Gemeinsam haben sie geübt, spontan ein Gefühl auszudrücken, welches sie bis zu dem Moment, in dem es ausgedrückt werden musste, nicht empfunden wurde.  „Nach und nach haben wir uns dann an das Thema des Workshops herangewagt und darüber gesprochen, welche Faktoren uns ausmachen; mit all den Dingen, die uns prägen und beeinflussen und die auch unser Verhalten bestimmen.“, resümiert die Regisseurin und weist damit auf die zentralen Fragen des Workshops hin, die in jeder einzelnen Phase unterschiedlich erarbeitet worden sind:  Wer und was beeinflusst, wer wir sind? Wie werden wir zu den Menschen, die wir sind?
In diesem Projektabschnitt sind auch die Texte entstanden, die einen Großteil des Filmes formen. Diese Inhalte, die erarbeitet worden sind, wurden gesammelt und in eine Form gebracht, in der sie präsentiert werden konnte. Dabei ist eine szenische Collage  entstanden, die wiedergibt, was im Workshop erarbeitet worden ist. Zu sehen sind auf der einen Seite theatrale Szenen, die aus den Übungen heraus entstanden sind, die gemeinsam realisiert worden sind und im Hinblick auf den Themenkomplex, in dem sich das Team bewegte, zu Szenen weiterentwickelt worden sind. Gepaart sind diese Aufnahmen mit selbstgedrehten Videos der Jungen, die den Kurs besuchten. Sie hatten die Aufgabe,  Themen, die zuvor gesammelt worden waren und über die nachgedacht wurde, visuell zu präsentieren. Es entstanden Aufnahmen ihrer direkten Umgebung, ihrer Stadt, von sich selbst bei einer bestimmten Tätigkeit wie z.B. Hausaufgaben machen. Von dem Engagement der Schüler begeistert, lobt Martha Kottwitz auch den Einsatz der Familien: „In diesem Zusammenhang möchte ich den Familien meinen großen Dank aussprechen, die bei den Videoaufnahmen geholfen haben! Viele Eltern und Geschwister waren involviert.“.
Da es aufgrund der Internetverbindung nicht möglich war, das Stück live zu zeigen, wurden die Versatzstücke zusammengestellt und stehen nun auf hier auf Youtube zur Verfügung.






 

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