Vortrag Parsifal: die letzte Reise im Ring des Nibelungen

Richard-Wagner-Zyklus © ALBUQUERQUE - Designing Business

30.11.2016, 18:30 Uhr

Goethe-Institut Lissabon

Vortragsreihe zu Wagners Tetralogie

Im Oktober und November 2016 finden im Goethe-Institut in Lissabon vier Vorträge zu Wagners Tetralogie Der Ring des Nibelungen statt. Organisiert wird die Veranstaltungsreihe vom Círculo Richard Wagner in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Portugal.

Am 30. November hält Mário Vieira de Carvalho den vierten und letzten Vortrag zum Thema Parsifal: die letzte Reise im Ring des Nibelungen.

Mário Vieira de Carvalho ist emeritierter Professor für Musiksoziologie (Universidade Nova de Lisboa, Philosophische Fakultät). Er promovierte in Musikwissenschaften an der Humboldt Universität in Berlin (1985) und ist Autor von über einhundert Werken, die in Zeitschriften oder kollektiv veröffentlicht wurden. Er veröffentlichte 14 Bücher, von denen er eines gemeinsam mit dem Philosophen Fernando Gil verfasste.


 
Alle Mythen sind Geschichten, die vor allem von uns selbst erzählen. Sie können von außergewöhnlichen Personen handeln, von Helden und Heldinnen einer Welt, die anders ist als unsere Realität, einer Welt voller Zauber, Götter und Göttinnen, aber in ihrem Ursprung stehen immer wir selbst. „Die Mythen zu kennen, heißt den Ursprung der Dinge zu erkennen“, schrieb der Religionswissenschaftler Mircea Eliade. Und welches ist das Geheimnis hinsichtlich unseres Ursprungs, das vom „Ring des Nibelungen“ für uns gelüftet wird?
 
Wagner suchte Zeit seines Lebens das, was er die „reine menschliche Natur“ nannte, also das, was womöglich der Ursprungskern des menschlichen Wesens ist. Von mehreren Quellen der nordischen und germanischen Literatur ausgehend schuf er auf dieser Suche eine eigene Mythologie, die er mit seiner eigenen Musik befruchtete und die, in den Worten von Carl Jung, unsere unbewussten Wahrheiten zu verlauten scheint.
 
Viele Wagner-Forscher fragen sich immer wieder, ob es noch Platz für weitere Interpretationen der Tetralogie gibt. Deryck Cooke schlägt vor, dass „möglicherweise die Zeit gekommen sei, in der man die Tetralogie für sich selbst sprechen lassen sollte“. In diesem Zyklus haben nun vier Universitätsprofessoren das Wort.



 

Zurück