500 Jahre Reformation in Europa - Religion im 21. Jahrhundert
Am
19. Oktober um
11:00 Uhr hält der Soziologe
Bassam Tibi an der Katholischen Universität Lissabon einen Vortrag zum Thema „
The politicization of religion of Islam to an Islamism“.
Die These, der Islamismus sei ein westlicher, den Muslimen in einer islamfeindlichen Haltung aufgezwungener Begriff – wie von einigen Beobachtern behauptet –, ist schlichtweg falsch. Vielmehr wurde der Begriff des Islamismus (al-islamiyya) bereits von Hassan al-Banna, Gründer der ersten islamistischen Bewegung der Geschichte (Muslimbruderschaft), geprägt. Seine Definition des Islamismus (din wa daula) als Doktrin einer einheitlichen Staatsordnung beruft sich auf die Scharia und religiöse Überzeugungen. Ein solcher Begriff des Islamismus geht mit einer Politisierung des Islam einher und verfolgt das Ziel, diesen aus dem Bereich der Spiritualität und des Glaubens in die Politik zu verschieben. Dies geschieht durch den Versuch der erneuten Verankerung von Religion in der Staatspolitik und wird mit dem Anspruch auf Gründung eines islamischen Scharia-Staates verbunden.
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft, der Deutschen Evangelischen Kirchengemeinde Lissabon, der Bartholomäusbrüderschaft der Deutschen in Lissabon und dem Forschungszentrum für Theologie und Religionswissenschaft der Universidade Católica Portuguesa.
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