Literatur Joseph Roth: die Dämmerung verschiedener Zeiten

Joseph Roth Foto: © Archiv Diogenes Verlag

04.04.2019, 19:00 Uhr

Goethe-Institut Lissabon

Leituras Cruzadas - Literarisches Gespräch mit José Riço Direitinho

Am 4. April um 19:00 Uhr spricht der Autor und Literaturkritiker José Riço Direitinho im Rahmen der Reihe Leituras Cruzadas - Literarische Gespräche in der Bibliothek im Goethe-Institut in Lissabon über den österreichischen Schriftsteller und Journalisten Joseph Roth. Das Gespräch wird von Filipa Melo moderiert. 

Als Journalist war Joseph Roth eine Art Chronist der Weimarer Republik, später dann eines Europas am Rande des Krieges. Weitere Themen Roths sind die jüdische Diaspora und der damit einhergehende Verlust des jüdischen Kulturerbes. In seinem belletristischen Werk beschäftigte sich Roth vor allem mit dem Niedergang des Kaiserreichs der Habsburger. José Riço Direitinho präsentiert uns Joseph Roth als literarisches Ausnahmetalent und wichtigen Zeugen seiner Zeit.
 
José Riço Direitinho wurde 1965 in Lissabon geboren. Bereits als Jugendlicher begann er zu schreiben und in der Beilage "Jovem" der Zeitung Diário de Notícias kleine Geschichte zu publizieren. 1992 veröffentlichte er mit dem Erzählband A Casa do Fim seinen Erstling. Es folgten die Romane Breviário das Más Inclinações (1994) und O Relógio do Cárcere (1997). José Riço Direitinho arbeitete eine Zeitlang als Agraringenieur, Übersetzer und Weinkritiker (Visão, Ler und O Independente), bevor er 2001 den Erzählband Histórias com Cidades veröffentlichte, gefolgt von Um Sorriso Inesperado (2005). Seine Bücher wurden ins Deutsche, Spanische, Niederländische, Italienische und Arabische übersetzt. Einzelne Erzählungen wurden darüber hinaus ins Koreanische, Ungarische, Englische, Französische und Rumänische übertragen. Derzeit schreibt er für die Zeitschrift Ler und ist Literaturkritiker beim Público. Sein jüngster Roman, O Escuro Que Te Ilumina, erschien 2018.

Filipa Melo ist Schriftstellerin, Literaturkritikerin und Journalistin. Ihr Roman Este É o Meu Corpo (2001) wurde in sieben Sprachen übersetzt. Weitere Werke sind die Reportage Os Últimos Marinheiros (2015) und das Dicionário Sentimental do Adultério (2017). Seit 20 Jahren arbeitet Filipa Melo für die Presse und das Fernsehen im Bereich Literatur, moderiert Lesezirkel, organisiert Veranstaltungen und gibt Workshops für Kreatives Schreiben. Außerdem leitet sie den Postgraduiertenstudiengang "Schreiben und Fiktion" an der Universidade Lusófona in Lissabon.
 
Die Leituras Cruzadas, moderierte literarische Gespräche in der Bibliothek, geben dem Publikum die Gelegenheit, sich mit einem Gast aus der portugiesischen Kulturszene über seine deutschen Lektüren auszutauschen. Ob Klassiker oder Zeitgenosse, Prosa oder Poesie – die Leituras Cruzadas bieten ein Forum für Literaturgespräche zu aktuellen Themen und interessanten Autoren.

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