Eine Performance von Antonia Baehr, Latifa Laâbissi, Nadia Lauro
Am 8. September wird um 16:30 Uhr in der Galeria Contemporânea des Serralves-Museums in Porto die Performance
Cônsul und Meshie von
Antonia Baehr, Latifa Laâbissi und
Nadia Lauro aufgeführt.
Affen, zumindest einige Arten, gehören zu den Tieren, die dem Menschen sehr nahestehen. Diese Nähe machte sie zu einer Projektionsfläche par excellence für den Menschen, auf die dieser seine Ideen über die Bedeutung des Menschseins projiziert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebten die Schimpansen Cônsul und Meshie wie Personen unter Menschen, was dazu führte, dass sie sich irgendwann selbst als Menschen sahen. Antonia Baehr und Latifa Laâbissi fanden den Affen in sich selbst, wobei sie hierbei nicht immer historisch genau vorgingen.
Behaart und frei von jeder Moral, frech und schamlos besetzen diese beiden menschlichen Affen die visuelle Installation von Nadia Lauro, die gewissermaßen und zufälligerweise in Verstecken weit weg von der Bühne liegt, in unruhigen Ecken von Theatern und Museen. Cônsul Baehr und Meshie Laâbissi zeigen sich dreieinhalb Stunden lang auf zwei Ledersitzen einer Limousine, deren behaarte Eingeweide sich nach und nach im Saal verteilen, während das Publikum im Raum frei ein und aus geht.
Ein Mensch ist ein Affe vor anderen Menschen. Oder: Zwei menschliche Figuren verhalten sich wie Affen, die sich wie Menschen vor Menschen verhalten. Sie verlieren die Kontrolle und versuchen, sie über gegenseitige Dressur zurückzugewinnen. Sie lernen sehr gründlich das „Know-how“ und das „don’t know how“. Sie schlafen und verfallen in Apathie. Sie kannibalisieren Gesten, ikonische Tänze, sticken feministische Slogans. Cônsul und Meshie stellen hybride Figuren dar, die die Gewalt der Privilegien / Zugeständnisse in Frage stellen, und die Kategorien Natur / Kultur, Mann / Frau, ich / der andere durcheinanderbringen.
Die Performance Cônsul und Meshie in der Fundação de Serralves ist Teil des Programms Das Museum als Performance (O Museu como Performance) und wird unterstützt vom Goethe-Institut Portugal, vom International Guest Performance Fund for Dance des Nationalen Performance Netz, das vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien finanziert wird.
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