PASCH Alumni

Die PASCH-Initiative fördert Schüler*innen an PASCH-Schulen während der gesamten Schulzeit mit zahlreichen Angeboten: Workshops, Wettbewerbe, Sommercamps etc.
Doch auch nach dem Schulabschluss hört die Unterstützung nicht auf: PASCH-Alumni können sich auf der Alumni-Plattform untereinander vernetzen, austauschen und inspirieren. Sie werden auf dem Weg zum Studium oder Beruf in Deutschland begleitet und mit vielen Förder- und Stipendienmöglichkeiten unterstützt.

Fero, Noah und Tatjana auf dem Weg zum Goethe-Institut Hamburg. Die Gruppe geht über den Vorplatz. Sie unterhalten sich. Noah hält eine Mappe der Goethe-Boutique in der Hand Tatjana hat eine Trinkflasche in der Tasche.

Angebote für PASCH Alumni

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Vielfältige Wege nach der Schule

Was machen PASCH-Alumni aus Rumänien und der Republik Moldaus jetzt? Die Geschichten von Clara, Radu, Sarah, Catalina und Alexandra zeigen, wie unterschiedlich die Wege sein können, die man nach der Schule einschlägt. Ob Medizin, Informatik, Architektur, Biotechnologie oder Germanistik – die PASCH-Initiative hat sie alle auf ihre Weise geprägt und ihnen Türen geöffnet. Erfahrt in den Interviews, wie PASCH ihr Leben beeinflusst hat und welche Rolle Deutsch dabei spielt.

Clara Ionescu hat mit PASCH Deutsch gelernt, studiert jetzt Medizin und hat nicht mehr viel mit Deutsch zu tun. Wie PASCH sie trotzdem beeinflusst hat, erfährt ihr im Interview.

An welchen PASCH-Aktivitäten hast du während der Schulzeit teilgenommen?
Ich habe an den PASCH-Jugendkursen 2020, am PASCH-Sommercamp „Kulturelle Vielfalt und Gemeinsamkeiten in der Region Schwarzes Meer“ in Trabzon, am Politik-Seminar PASCH, und auch an ein paar Workshops in der Schule zu verschiedenen Themen: Theaterspielen, Musik, Umwelt, Literatur teilgenommen.

Was machst du derzeit?
Jetzt studiere ich Medizin in Bukarest an der Universität für Medizin und Pharmazie ,,Carol Davila“.

Wie hat PASCH dein Leben beeinflusst?
Es war ein unvergessliches Erlebnis; ich habe viel über mich gelernt, ich habe mein Deutsch verbessert, ich bin gereist, ich habe Jugendliche aus so vielen Ländern kennengelernt wie z.B. Ukraine, Russland, Bulgarien, Indonesien. Ich habe Freunde gefunden, mit denen ich noch heute in Kontakt bin. Seit ich 14 Jahre alt war, und ich mehr Kontakt mit Deutsch hatte, habe ich durch PASCH Kontakt mit der ganzen Welt gemacht und wurde auf verschiedene Aspekte aufmerksam.
Ich habe das Gefühl, dass ich schneller reif wurde als andere Kinder meines Alters.
Ich bin sicher, dass PASCH mich definitiv positiv beeinflusst hat.
Ich bin sehr glücklich, dass ich diese Chance bekommen habe.

Benutzt du dein Deutsch heutzutage noch?
Leider aktuell nicht, aber ich möchte nächstes Jahr mehr Deutsch benutzen, und auch mein Deutsch verbessern. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr in Deutschland ein Sommercamp oder Workshops für Medizin besuchen werde. Ich liebe diese Fremdsprache und ich möchte sie in meinen Alltag integrieren.

Was würdest du jetzigen PASCH-Schüler*innen mit auf den Weg geben?
Ich würde ihnen raten, geduldig zu sein, denn am Anfang kann es ein wenig überwältigend sein. Wenn ihr noch keine guten Deutschkenntnisse habt, habt keine Angst, sondern nutzt die Gelegenheit, um eure Fehler zu korrigieren. Vergesst nicht, dass diese Chancen nur ein paar Jahre da sind, und dann nur die Erinnerungen bleiben, also denkt daran, so viel Spaß wie möglich zu haben.
Radu hat die PASCH-Schule "Colegiul Național George Coșbuc" in Bukarest besucht. Seit über vier Jahren studiert er an der Technischen Universität Wien Informatik und macht mittlerweile seinen Master. Nebenbei arbeitet er als Webentwickler.

Du sprichst mittlerweile fließend Deutsch. Wie hat dir PASCH dabei geholfen?
Ich habe in der Schule Deutsch gelernt und an einigen PASCH-Workshops teilgenommen. Am meisten geholfen haben mir aber die Jugendkurse, an denen ich im Sommer 2017 in Nordrhein-Westfalen teilgenommen habe. Beim Sprechen mit Muttersprachlern lernt man besonders viel und das ständige Üben hilft auch.

Wieso hast du dich für ein Studium in Österreich entschieden?
Bei den Jugendkursen in Deutschland haben wir die Universität Bielefeld besucht. Da ist mir aufgefallen, dass es große Unterschiede zwischen den Unis in Bukarest und denen in Deutschland gibt. Ab da wusste ich eigentlich, dass ich im deutschsprachigen Raum studieren möchte.

Wie genau kam es dann zu Wien?
Ich hatte auch überlegt, nach München oder Berlin zu gehen, aber Wien ist nicht so weit weg von Bukarest. So bin ich nah an meiner Familie, sie können mit dem Auto hinfahren etc. Außerdem hatte ich die Stadt schon öfters besucht und wusste, dass sie mir gefällt. Und ich wusste, dass Österreich von der Kultur her Ähnlichkeiten mit Siebenbürgen hat, auch etwas, was mir nicht fremd war.

Welche (Start-) Schwierigkeiten hattest du?
Natürlich dieselben, die jeder hat, der in ein Land zieht, wo er niemanden kennt. Dazu kam noch der Wiener Dialekt, auf den die Wiener auch sehr stolz sind. Es hat etwas gedauert, bis ich mich daran gewöhnt habe und bis ich alle neuen technischen Begriffe gelernt hatte, aber jetzt habe ich keine Probleme mehr damit. Ich bin sehr zufrieden, Wien war die beste Wahl!

Wenn du jetzigen PASCH-Schüler*innen etwas mitteilen könntest, was würdest sagen?
Man darf nie aufgeben, am Ende wird alles gut. Die harte Arbeit lohnt sich!
Sarah besuchte die PASCH-Schule Colegiul National ‚Lucian Blaga‘ in Sebes, wo sie Deutsch lernte. Jetzt studiert sie mittlerweile seit zwei Jahren Architektur auf Deutsch in der Schweiz. Wie sie das erreicht hat, erzählt sie im Interview.
Du hast Deutsch in der Schule gelernt, hast du dich auch in deiner Freizeit mit der Sprache beschäftigt?

Ja. Ich hatte zwar Deutschunterricht in der Schule, aber wir haben da nicht so viel geredet. Deswegen war es gut, dass ich an PASCH-Aktivitäten teilnehmen konnte: 2017 war ich im PASCH-Sommercamp in Athen. Dort habe ich viele andere Deutschlernende kennengelernt, mein Deutsch verbessert und vor allem mehr Selbstvertrauen und Motivation bekommen, wirklich selbst zu sprechen. Im Sommercamp bin ich auch zum ersten Mal auf die Idee gekommen, vielleicht in Zukunft etwas mit Deutsch zu machen.

Jetzt studierst du in der Schweiz. Wie kam es dazu?

Der Hauptgrund war die Uni in der Schweiz, die ETH steht weltweit an der Spitze der Fakultäten auf Platz 4. Dann hat es gepasst, dass ich dort mit meinem C1-Zertifikat angenommen wurde, welches ich am Goethe-Institut Bukarest gemacht hatte.

Wie gefällt es dir in der Schweiz? Wie kommst du zurecht?

Ich bin bereits zwei Jahre hier und mir gefällt es gut. Anfangs war es schwierig, sich an den Dialekt zu gewöhnen, aber die Vorlesungen sind glücklicherweise auf hochdeutsch und ich komme gut klar.

Was würdest du sagen, hat die PASCH-Initiative zu deinem jetzigen Leben beigetragen?

Das Sommercamp hat meine Perspektive auf meine Zukunft komplett verändert, so bin ich erst darauf gekommen, zum Studium wegzugehen. Und so geht es vielen: Ich habe noch Kontakt zu anderen aus dem Camp, die meisten von ihnen studieren mittlerweile in einem deutschsprachigen Land. Außerdem hatte ich auch sonst eine gute Zeit in dem Camp: es war schönes Wetter und ich habe tolle Leute kennengelernt.

Gibt es etwas, was du jetzigen PASCH-Schüler*innen mitgeben möchtest?

Üben, üben, üben! Macht euch keine Panik beim Deutsch lernen, das kommt alles mit der Zeit… Und bleibt dran!
Catalina hat an der PASCH-Schule ‚Nicolai Gogol‘ in Balti, Republik Moldau, Deutsch gelernt und studiert jetzt an einer der besten technischen Universitäten Deutschlands, der TU Darmstadt Biomolecular Engineering-Molekulare Biotechnologie. Wie sie es mit Deutsch in die ‚City of Sciences‘ geschafft hat, erzählt sie im Interview.

Du hast in der Schule Deutsch gelernt, hast du auch außerhalb des Unterrichts an PASCH-Aktivitäten teilgenommen?
Ja. Wir hatten viele Veranstaltungen von PASCH, zum Beispiel Workshops und Wettbewerbe zum Thema Theater oder Schreiben. Und wir hatten oft Schüler*innen von anderen Schulen zu Gast und haben mit ihnen gemeinsam gearbeitet. Außerdem habe ich 2019 an den Jugendkursen teilgenommen.

Wie haben die PASCH-Events dein Deutschlernen beeinflusst?
Durch die vielen Veranstaltungen mit anderen Schüler*innen bin ich viel sicherer im Sprechen geworden. Wir mussten oft Präsentationen halten, das waren gute Übungen, um freier und selbstbewusster zu sprechen. Man hat gelernt, seine Angst zu überwinden und Erfahrungen gesammelt. Das hat mir wirklich sehr geholfen. Bei den Jugendkursen habe ich die C1-Prüfung bestanden, ohne die intensive Vorbereitung hätte ich das wahrscheinlich nicht so einfach geschafft. Damit konnte ich dann fürs Studium nach Deutschland gehen.

Du studierst in Darmstadt. Hast du dich gut eingewöhnt?
Natürlich hatte ich einige Schwierigkeiten am Anfang. Es lag nicht so wirklich an der Sprachbarriere, aber ich hatte trotzdem einige Probleme, alle meine Vorlesungen zu verstehen, da einige Dozent*innen mit Dialekt sprechen. Auch an die Alltagssprache in Deutschland musste ich mich erst gewöhnen, denn die hatte ich nicht gelernt, aber mittlerweile habe ich da keine Probleme mehr. Mir gefällt Darmstadt als Studentenstadt sehr gut, es ist nicht zu groß, hat aber eine gute Lage (sehr nah an Frankfurt) und die Universität ist sehr gut, sie gehört auch zum TU9 Verband, also zu den neun führenden technischen Universitäten in Deutschland.

Was sind deine Pläne für die Zukunft? Möchtest du in Deutschland bleiben?
Wahrscheinlich werde ich auch meinen Master noch hier machen. Danach schaue ich mal, es steht noch nichts fest.

Gibt es etwas, das du jetzigen PASCH-Schüler*innen mitgeben möchtest?
Sie sollen keine Angst haben. Schwierigkeiten werden kommen, aber man darf nicht aufgeben. Wenn man etwas nicht versteht, fragt man halt nach. Und wenn man Fehler macht, ist das nicht schlimm, denn wir machen alle Fehler. Einfach immer weiter machen!
Alexandra hat die PASCH-Schule Colegiul National Bilingv „George Cosbuc“ in Bukarest besucht und dort angefangen, Deutsch zu lernen. Mittlerweile studiert sie Germanistik und Anglistik an der Universität in Bukarest und möchte unbedingt auch ein Semester in Deutschland verbringen. Wie sie mithilfe der PASCH-Initiative ihre Leidenschaft für Deutsch entdeckt hat, erzählt sie im Interview.

Du hast in der Schule mit Deutsch angefangen. War es für dich immer nur ein Schulfach oder war dir schnell klar, dass du mit Deutsch auch deine Freizeit verbringen willst?
Der Deutschunterricht in der Schule war nicht so spannend für mich. Aufgrund der großen Leistungsunterschiede in der Klasse haben wir immer viel Grammatik wiederholt und ich habe mich oft gelangweilt. Wir hatten aber auch immer kulturweit-Freiwillige, mit denen wir zusammen für die Schülerzeitung geschrieben haben, das hat viel Spaß gemacht! Außerdem habe ich angefangen, viele Angebote von PASCH und vom Goethe-Institut wahrzunehmen. Die Informationen dazu habe ich von meiner Deutschlehrerin bekommen.

Wie haben dir die Projekte gefallen?
Die Projekte waren sehr vielseitig. Einige hatten was mit Theater zu tun, andere mit Kunst und so weiter. Aber alle waren mit Deutsch verbunden. Da mir die abwechslungsreichen Projekte so viel Spaß gemacht haben, wurde automatisch mein Interesse für Deutsch geweckt und meine Sprachkenntnisse haben sich verbessert, da ja alle Projekte auf Deutsch stattfinden.

Hast du auch an PASCH-Projekten in Deutschland teilgenommen?
Ja. Als ich in der neunten Klasse war, habe ich an den Jugendkursen in St. Peter-Ording teilgenommen. Außerdem war ich bei einigen kleineren Projekten in Nürnberg und Weimar dabei.

Was hat dir an den PASCH-Projekten besonders gefallen? Was hast du, abgesehen von besseren Sprachkenntnissen, für dein Leben mitgenommen?
Ich fand es sehr toll, dass bei den Projekten in Deutschland nicht nur Schüler*innen aus Rumänien, sondern auch aus anderen Teilen der Welt Deutschlernende angereist sind. Beispielsweise aus Afrika oder Großbritannien. Alle haben Deutsch gelernt und trotzdem kamen wir alle aus einem anderen Umfeld und es war sehr spannend und ich habe sehr viel gelernt.

Und jetzt studierst du Germanistik. Hast du schon Vorstellungen für deine Zukunft?
Ich möchte auf jeden Fall ein ERASMUS-Semester machen. Am liebsten in Deutschland oder Österreich. Und ich könnte mir auch gut vorstellen, ein Praktikum am Goethe Institut zu machen.
Gibt es etwas, das dich besonders stolz macht? Vielleicht etwas, das du bereits erreicht hast?
Natürlich bin ich super stolz auf die Art und Weise, in der ich Deutsch als Fremdsprache gelernt habe. Es ist auch total wichtig für mich, weil ich mich nicht von anderen Personen (obwohl sie mehr Erfahrung als ich hatten) beeinflussen ließ, als sie mir immer noch gesagt haben, dass ich nichts im Leben mit Fremdsprachen tun kann.

Möchtest du jetzigen PASCH-Schüler*innen noch etwas mit auf den Weg geben?
Ja! Wenn ihr Deutsch lernt und Deutschunterricht eine richtige Folter für euch sind, dann versucht Spaß damit zu haben! Es hat mir geholfen mit komischen Akzenten zu spielen und die Artikel durcheinander zu bringen. Außerdem dachte ich immer daran, dass diese Fremdsprache zu beherrschen bedeuten würde, dass ich mitblonden und blauäugigen deutschen Jungen reden könnte. Was für eine Motivationsquelle!