Darstellende Kunst
Anna Peschke

  • "Der Ring" von Anna Peschke am Goethe-Institut China Li Yinjun © Goethe-Institut China
    "Der Ring" von Anna Peschke am Goethe-Institut China
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    "Der Ring" von Anna Peschke am Goethe-Institut China
  • "Der Ring" von Anna Peschke am Goethe-Institut China Li Yinjun © Goethe-Institut China
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  • "Der Ring" von Anna Peschke am Goethe-Institut China Li Yinjun © Goethe-Institut China
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    "Der Ring" von Anna Peschke am Goethe-Institut China
Anna Peschke schloss 2009 ihr Studium der Angewandten Theaterwissenschaft in Gießen mit einem praktischen Diplom bei Heiner Goebbels ab. Seitdem arbeitet Peschke vor allem als Regisseurin bei freien Performance-Projekten, die die konventionellen Genregrenzen überschreiten und neue Formen im Spannungsfeld zwischen Theater, Installation, szenischem Konzert Neuer Musik und bildender Kunst schaffen. Sie erhielt 2012 den Berliner Opernpreis und 2015 den Theaterpreis Baden-Württemberg. Anna Peschke arbeitet hauptsächlich als Regisseurin in Europa und Asien. 

Nach einer längeren künstlerischen Auseinandersetzung mit der Theaterform der experimentellen Peking-Oper entstand 2012 unter Peschkes Regie das Solo „Woyzeck – eine Performance mit Peking-Oper-Elementen“ als experimentelle und freie Theaterproduktion (Frankfurt/Peking). 2015 wurde Anna Peschke als erste westliche Regisseurin von der Staatlichen Peking-Oper Company (CNPOC) eingeladen, um eine moderne Peking-Oper, den „Faust“, zu inszenieren. Diese wurde 2015 als Koproduktion der CNPOC und der italienische Theaterstiftung Emilia Romagna Teatro Fondazione (ERT) realisiert und hatte in Bologna Premiere.

Anna Peschke hat sich während ihrer Residenz in Peking mit dem „Ring des Nibelungen“ als experimentelle Peking-Oper beschäftigt und ihre poetisch-visuelle Theatersprache auf mehreren Ebenen mit der Peking-Oper verbunden. Im RING wurde auf das innovative Potential des „Woyzeck“ und auf die komplexen Inszenierungs-Erfahrungen der „Faust“-Produktion aufgebaut. Im „Woyzeck“ und im „Faust“ wirkte Peschke vor allem als Regisseurin. Nun setzte sie ihre eigene künstlerische Sprache stärker und auf verschiedenen Ebenen wie dem Bühnenbild, den Objekten und der Videoprojektion ein, sodass der prägnanten Ästhetik der Peking-Oper auf der Bühne ein visueller, gleichwertiger Gegenpart begegnete. Peschke hat für den RING Collagen geschaffen, die einerseits zu Bühnenbildern wurden und andererseits einen visuellen Ausgangspunkt für den neuen dramatischen Text darstellten, der von Peschke und einem Dramaturgen geschrieben wurde. Peschke verwendet in ihren Theaterprojekten oft selbstgebaute Skulpturen, Materialien und Objekten, die einerseits zu Handlungsträgern werden, aber auch komplexe Räume erschaffen. In der Peking-Oper haben Objekte eine große symbolische Kraft. Im RING wurden diese beiden Seiten verbunden: Peschke hat Objekte geschaffen, die einerseits eine starke Symbolkraft haben, und die andererseits durch die Darsteller zum „Tanzen“ gebracht wurden.