Lesesalon
Diskussion zu Bertolt Brecht: Lebenskunst in finsteren Zeiten von Jan Knopf

Bertolt Brecht - Lebenskunst in finsteren Zeiten: Biografie
© Thorn Bird- Social Siences Academic Press (China)

Goethe-Institut China

Zeit: 13.06.2020  14:00 – 15:30
Teilnehmende Gäste: Huang Heqing, Zhao Zhiyong
Sprache: Chinesisch
Hinweis zur Teilnahme:
Bei Interesse an der Teilnahme melden Sie sich bitte auf WeChat bis zum 3. Juni um 18 Uhr an. Bitte geben Sie in dem Anmeldeformular Ihren Namen, eine Telefonnummer, eine Adresse (für die Versendung des Buches) ein und schreiben Sie einen kurzen Satz über Ihr Verständnis von Brecht und seinen Dramen. Die ausgewählten Teilnehmer*innen werden am 4. Juni in einem WeChat-Post angekündigt und auch per Telefon informiert.  Die Teilnehmer*innen werden das Buch „Bertolt Brecht: Lebenskunst in finsteren Zeiten“ (chinesische Fassung) kostenlos zugeschickt bekommen und gebeten, es bis zum Beginn des Lesesalons fertig zu lesen um bei der Veranstaltung mitzusprechen und mitzudiskutieren. Für den Eintritt in das Kunstquartier 798 sind das Tragen einer Maske und eine Kontrolle der Körpertemperatur erforderlich. Während der Veranstaltung soll ein Mindestabstand von einem Meter mit den anderen Teilnehmenden eingehalten werden.
 
Brechts Leben und Werk bilden das Paradigma kritisch-bürgerlichen Künstlertums in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, einer Zeit, in der von deutschem Boden die folgenschwersten weltpolitischen Ereignisse ausgingen, die bis dahin die Erde und Ihre Natur heimgesucht hatten. Brecht war ihr aufmerksamer Chronist, und weil er seine Chroniken als Gedichte, Lieder, Erzählungen, Romane, Filme und Stücke schrieb, werden sie auch weiterhin Vergnügen bereiten: Chroniken, die den „Finsteren Zeiten“ standgehalten haben und auch künftigen Zeiten- hoffentlich nicht weiterhin finsteren- standhalten werden.
- Jan Knopf 

 
Das Leben des Bertolt Brecht - neu erzählt als die Geschichte eines kritischen Intellektuellen, der sich und sein Werk gegen politische Hindernisse und zwei Weltkriege durchsetzte und der zwischen die ideologischen Stühle geriet. Als erster nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung nimmt Jan Knopf den charismatischen und schwierigen Menschen, den genialen und zerrissenen Künstler in den Blick, der nach sensationellen Erfolgen in den Zwanzigerjahren ins Exil gehen musste und nach dem Scheitern in Hollywood mit dem (Ost-)Berliner Ensemble erneut Triumphe feierte. Farbig und lebendig schildert Knopf Brechts Lebensumstände und -geschichte, seine Freundschaften und seine Liebesverhältnisse, mit denen die Geschichte seiner Werke stets aufs engste verflochten ist.
Im Jahr 2018 wurde das Buch „Bertolt Brecht: Lebenskunst in finsteren Zeiten“ von Jan Knopf in chinesischer Übersetzung mit der Unterstützung des Goethe-Instituts China, von Thorn Bird. Social Sciences Academic Press herausgegeben.

Im Rahmen der Veranstaltung „Lesesalon“ laden wir den Brecht-Experten Zhao Zhiyong und die Übersetzerin des Buches Huang Heqing ein, um mit dem Publikum einen Gespräch über das Buch zu führen. 15 bis 20 Teilnehmer werden zu der Veranstaltung eingeladen.
 
Jan Knopf, 1944 geboren, ist Professor für Literaturwissenschaft am KIT Karlsruhe und Leiter der dortigen Arbeitsstelle Bertolt Brecht (ABB). Neben Büchern über Johann Peter Hebel, Friedrich Dürrenmatt u.a. ist er Herausgeber des Brecht-Handbuchs und Mitherausgeber der Großen kommentierten Berliner und Frankfurter Ausgabe der Werke Brechts.

Zhou Zhiyong, ist Professor für die Abteilung Literatur der Central Academy of Drama, Gastwissenschaftler der University of London und der University of Utrecht. Er konzentriert sich hauptsächlich auf Dramatik, zeitgenössisches Theater, Angewandte Dramaturgie und Gemeinschaftskunst. Neben der Lehre und Forschung engagiert er sich für die Förderung des lokalen Laientheaters in China. In den letzten zehn Jahren hat er in verschiedenen Bevölkerungsgemeinde sukzessive Theaterworkshops durchgeführt. Er hat die Theatergruppe aus Wanderarbeiterinnen beauftragt, Dramen zu schaffen, die ihnen helfen, ihre eigene Stimme mit der Kunst zu bilden, die soziale Sichtbarkeit von Wanderarbeiterinnen zu verbessern und den Diskussionsraum der sozialen Minderheiten des öffentlichen Raums zu öffnen. Die gemeinsam mit den Arbeiterinnen geschaffenen Theaterarbeiten wurden beim 2014 Beijing International Youth Drama Festival, 2015 / 2016 / 2017 Spring Festival Gala, 2019 Nanluoguxiang Drama Festival und 2020 Rotterdam International Community Art Festival aufgeführt.
 
Huang Heqing wurde in der Provinz Shandong geboren. Von 2008 bis 2012 absolvierte sie ihr Promotionsstudium an der Beijing Foreign Studies University und promovierte über Kafka und Thomas Mann. Seit 2012 arbeitet sie als Dozentin für Neuere Deutsche Literatur an der Capital Normal University. Sie veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten und ist darüber hinaus als Übersetzerin vom Deutschen ins Chinesische tätig.
 
Um nicht-deutschsprachigen Lesern den Zugang zur deutschen Literatur der Gegenwart zu ermöglichen, unterstützt das Goethe-Institut mit dem Förderprogramm „Übersetzung deutscher Bücher in eine Fremdsprache“ ausländische Verlage bei der Veröffentlichung der entsprechenden Werke. Das Goethe-Institut China hat diese zentrale Förderung 2009 zudem um ein eigenständiges Programm erweitert. Im Rahmen dieses Programmes ist die Übersetzung von bereits 140 deutschsprachigen Werken ins Chinesische gefördert worden.
 

Details

Goethe-Institut China

Originality Square, 798 Art District, Jiuxianqiao Road 2, Chaoyang District

Sprache: Chinesisch
Preis: Eintritt frei. Anmeldung erforderlich.