Ausstellung Jelica Radovanović und Dejan Anđelković: 007

007 © Dejan Anđelković, Jelica Radovanović

Fr, 03.05.2019 –
Fr, 31.05.2019

19:30 Uhr

Gradska biblioteka u Novom Sadu, Bibliotečki ogranak "Anica Savić Rebac"

Schaufensterausstellung

 
Ausstellungeröffnung: 03.05.2019 um 19:30 Uhr

Kunstcafé: 30.05.2019 um 20:00 Uhr


Im Mai wird in der Schaufenstergalerie des Goethe-Instituts die Ausstellung „007“ von Jelica Radovanović und Dejan Anđelković gezeigt. Die Ausstellung umfasst drei Arbeiten: „007“, „Wird die Freiheit zu singen wissen, wie die Gefangenen sie besungen haben?“ und „Ihr verratet einen Menschen und ergeht in Selbstmitleid wegen dieses Menschen, den ihr verraten habt!“.

„007“ ist eine der ersten gemeinsamen Arbeiten von Jelica Radovanović und Dejan Anđelković, in der ein Zusammenhang hergestellt wird zwischen der Figur von Joseph Beuys und James Bond. Joseph Beuys war der letzte große Künstler der europäischen Utopie, dessen künstlerische Arbeit seit Ende der Siebzigerjahre bis zu den Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts auf der Synthese von Geistigkeit, Politik, Ökonomie beruhte, bzw. auf dem Konzept der Kunst als gesellschaftlicher Tätigkeit der Lebensgestaltung. James Bond ist die Kultfigur aus dem Imaginarium der populären Kultur, dem es erlaubt ist, keine moralischen Zweifel zu haben, solange er die durch ihn symbolisierte Macht verteidigt.

„Wird die Freiheit zu singen wissen, wie die Gefangenen sie besungen haben?“ ist das Zitat eines Verses des Dichters Branko Miljković (1934-1961), der in Konflikt mit dem Regime geriet, anschließend den Oktober-Preis für das Jahr 1960 ablehnte und dessen Leben mit 27 Jahren tragisch endete. Die Videoarbeit besteht aus einer Art Performance ohne Publikum, sie ist eine Art Gespräch mit Menschen aus der Nachbarschaft, die versuchen, sich als Privatunternehmer zu behaupten oder Angestellte in Privatunternehmen sind (Friseure, Pächter von Marktständen auf den lokalen Märkten, eine Schneiderin, die an einem Marktstand arbeitet, ein Schweißer, ein Bäcker, der Inhaber einer kleinen Chemischen Reinigung, ein Tapezierer, ein Tagelöhner usw.).

„Ihr verratet einen Menschen und ergeht in Selbstmitleid wegen dieses Menschen, den ihr verraten habt!“ ist das Zitat eines Einzelbilds aus dem Film von Rainer Werner Fassbinder „Angst essen Seele auf“ (serbisch: „Svi drugi se zovu Ali“) sowie eines Satzes aus einem Fassbinder-Interview. Die Aquatinta-Technik steht im Gegensatz zur Dynamik der sich abwechselnden Filmbilder. Bemerkbar ist eine gewisse Analogie zwischen dem eingefrorenem Einzelbild, das aus einer Bilderflut ausgesondert wurde, und dem Versuch, die Gewissensarbeit als grundlegendes Merkmal der Fassbinderschen Poetik aufzurühren.
 
Jelica Radovanović (geb. 1957 in Dubrovnik). Das Studium der Malerei an der Hochschule für bildende Künste in Belgrad, in der Klasse von Professor Radenko Mišević, schloss sie 1981 ab. Seit 1991 arbeitet sie mit Dejan Anđelković zusammen. Lebt und arbeitet in Belgrad.

Dejan Anđelković (geb. 1958 in Kraljevo). Das Studium der Malerei an der Hochschule für bildende Künste in Belgrad, in der Klasse von Professor Stojan Ćelić, schloss er 1985 ab. Seit 1991 arbeitet er mit Jelica Radovanović zusammen. Lebt und arbeitet in Belgrad.

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