Film & Diskussion CPH PIX – WOCHENENDE: Systemsprenger

Nora Fingscheidt: Systemsprenger © Systemsprenger von Nora Fingscheidt

Do, 14.11.2019 –
So, 17.11.2019

Grand Teatret

Sie ist klein, aber gefährlich. Die unbändige, wilde Energie der neunjährigen Benni ist ein Schrei nach Liebe. Von der Wohlfahrtsgesellschaft mit ihrem Hang, zu diagnostizieren und in Schubladen zu stecken, wird sie aufgegeben. Sie ist ein „Systemsprenger“: Kinder, die radikal Regeln brechen, Strukturen verweigern und durch alle Raster der Kinder- und Jugendhilfe fallen. Doch wie schwer kann es sein, ein Kind zu lieben, fragt Regisseurin Nora Fingscheidt mit diesem ergreifenden, zum Nachdenken anregenden Drama. Der Film wurde bei den diesjährigen Filmfestspielen in Berlin mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet.
 
Nach der Vorstellung in Grand Teatret am 17. November 2019 findet eine Debatte mit Anders Hede (Forschungschef des TrygFonden), Verne Petersen (stellvertretender Vorsitzender der Sozialpädagogen) und Jill Mehlbye (Forscherin bei VIVE) über das Thema „Härtefälle“ in der Kinder- und Jugendpädagogik statt. Sie sprechen darüber, wie man sich in einer auf Behandlung spezialisierten Gesellschaft am besten um Kinder kümmert, die besondere Aufmerksamkeit brauchen. Sidsel Hoe, Journalistin für Gesellschaftsthemen bei Zetland, moderiert das Gespräch.
 
Als die Regisseurin Nora Fingscheidt das erste Mal auf den Begriff „Systemsprenger” stieß, arbeitete sie gerade an einer Dokumentation über wohnungslose Frauen. Der Begriff bezeichnet Kinder und Jugendliche, die von einem Hilfsangebot nach dem anderen aufgegeben werden. Für den Film traf sie unter anderem einen elfjährigen Jungen, der bereits in 52 Institutionen untergebracht war. Ihre Recherchen führten sie zu ihrem ersten Spielfilm und dem Porträt von Benni.
 

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