Frauen- und Genderprojekte in Oberägypten

Frauen- und Genderprojekte
Goethe-Institut Kairo / Sabry Khaled

Während die Genderprojekte des Goethe-Instituts zur Stärkung des Bewusstseins für Gender bereits im Jahr 2014 initiiert wurden, sind die Arbeit in Oberägypten und die längerfristige Konzentration auf eine kleine Zielgruppe dort ein Ansatz der Projekte, der 2017 verstärkt wurde.

Einerseits ging es in den Maßnahmen darum, ein Netzwerk von Akteurinnen und Akteuren im Genderbereich aufzubauen und diese mit Trainings in ihrer Arbeit zu unterstützen. Andererseits stand die Aus- und Fortbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Gender-Bereich – darunter auch Männer – im Fokus. Diese Ziele werden in einem Film über das Trainingszentrum in Luxor deutlich.
 
Nach dem Baukastenprinzip sind die verschiedenen Maßnahmen in Oberägypten alle aufeinander und die Teilnehmenden in Oberägypten abgestimmt, denn sie sollen schließlich einen nachhaltig strukturellen Wandel unterstützen. Eine digitale Karte, welche bereits aktive Initiativen im Gender-Bereich in Oberägypten aufzeigt, sowie ein Trainingsmanual sollen der Zivilgesellschaft in Oberägypten die Möglichkeit geben, selbst aktiv zu werden und zukünftig noch gezielter zu Gender-Fragen arbeiten zu können. 

Dokumentation über das Trainingszentrum in Luxor

Der Film gewährt einen Einblick in die Arbeit eines Supportzentrums im oberägyptischen Luxor von Oktober bis Dezember 2017. Neben Grundlagenworkshops und Einführungstrainings fanden dort Multiplikatorentrainings für Genderwissen nach dem Train-the-Trainer-Modell statt – so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschließend eine Vielzahl erster eigener Trainings in diesem Zentrum anbieten konnten. Ein besonderes Augenmerk wurde dabei auf den Dialog zwischen Männern und Frauen gelegt, denn nur gemeinsam können sie genderrelevante Stereotype ablegen.

Digitale Karte

Daneben geht es darum, beteiligte Personen oder Initiativen, die vor Ort zu Gender-Fragen arbeiten, zu vernetzen, zu stärken und Wissenstransfer zu erleichtern. Dazu hat das Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern ein Gender-Mapping-Projekt in Oberägypten realisiert. Die digitale Karte  bildet sechs Provinzen – Minya, Assiut, Qena, Sohag, Luxor und Aswan – ab. Sie gibt einen Überblick darüber, welche Einrichtungen und Initiativen in Oberägypten bereits zu Gender-Fragen arbeiten. 

Trainingsmanual

Alle Maßnahmen des Goethe-Instituts wollen Wissen weitertragen und Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausbilden. Dies ist vor allem in ländlichen Regionen wie Oberägypten wichtig, da dezentraler Wissenstransfer außerhalb von Kairo und Alexandria schwierig ist. Dazu haben die Trainerinnen und ein Trainer auch ein arabischsprachiges Trainingsmanual entwickelt, das Interessierte sich hier kostenlos als PDF-Datei herunterladen können:
Das Manual bietet Informationen, um eigene dreitägige Gender-Grundlagentrainings zu realisieren. Es verfolgt den ganzheitlichen Ansatz, nicht nur Elemente aus dem Bereich Gender wie Diversität, Empowerment von Frauen und Gewalt zu behandeln, sondern schließt Themen aus der zivilgesellschaftlichen Bildung wie Toleranz und Konfliktbewältigung mit in das Training ein. Zudem werden Männer in jedem Bereich mit einbezogen.

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