Johann Sebastian Bach
Die Büste am Palau de la Música

Johann Sebastian Bach © Goethe-Institut Barcelona | Annette Gutmann

Information

In Barcelona 

In Barcelona wurde eine Straße nach ihm benannt und seine Büste findet man an der Fassade des Palau de la Música. Der katalanische Regisseur Pere Portabella hat 2007 einen Film über sein Leben gedreht und der katalanische Rundfunkredakteur Joan Vives leitete Reisen in die Heimat- und Wirkungsstätten des großen Meisters Johann Sebastian Bach.

Johann Sebastian Bach, Straßenschild


Eine MUSIKALISCHE FAMILIE

Johann Sebastian Bach wurde am 21. März 1685 in Eisenach als achtes Kind einer angesehenen Musiker-Dynastie geboren. Sämtliche männliche Familienmitglieder waren von Beruf Organisten, Musiker, Kantoren oder Stadtpfeifer, während die Frauen der Familie Bach sich durch besonders schöne Singstimmen in weltlichen oder kirchlichen Chören auszeichneten. Es muss laut und lustig zugegangen sein, wenn die weitverzweigte Familie auf Festen zusammentraf. Man spielte und sang im Wettstreit, aber keineswegs nur geistliche Lieder sondern auch bekannte „Gassenhauer“.

DIE GOLDBERG-VARIATIONEN

Eine Idee von derartigen musikalischen Wettstreiten bekommen wir beim Anhören der Nummer 31 der berühmten Goldberg-Variationen: Hier werden die Melodien zweier Volkslieder gegeneinander aufgestellt und miteinander verflochten. „Quodlibet“ (lateinisch für wie es beliebt) heißt diese Technik und ist so etwas wie ein musikalischer Scherz. Die Goldbergvariationen gehören zu dem Repertoire aller angesehenen Klavierspieler*innen. Man sagt, sie seien ein Auftragswerk eines Grafen gewesen, dessen Adjutant Johann Gottlieb Goldberg ein Schüler von Bach gewesen sei. Der Graf litt unter Schlafstörungen und wenn er mal wieder des Nachts nicht schlafen konnte, rief er seinen Adjutanten, und bat ihn, ihm eines seiner Variationen vorzuspielen, bis er wieder eingeschlafen war. Ob das wahr ist, wissen wir nicht.
Bach jedenfalls ließ die Variationen 1742 unter dem unspektakulären Namen „Klavierübung IV. Teil“ veröffentlichen. So wie etliche seiner Kompositionen  den „Liebhabern“ und „Lernbegierigen“ gewidmet waren, die sich auf ihren Instrumenten verbessern wollten. Dazu gehörten auch seine vielen Kinder.

Johann Sebastian Bach, Palau de la Música


KANTATEN UND PASSIONEN

Der größte Teil seiner Kompositionen aber galt der Ehre Gottes: Soli Deo Gloria. Diese Widmung finden wir unter den zahlreichen Kompositionen, die er während seiner Jahre als Kantor der Thomaskirche in Leipzig schuf: Kantaten, Motetten, Oratorien, Passionen (nur zwei sind uns von fünf erhalten geblieben), Orgelwerke, 4 Messen und die große H-Moll-Messe, die er am Ende seines Lebens komponierte.

“Nicht Bach, sondern Meer sollte er heißen, wegen seines unendlichen, unerschöpflichen Reichtums an Tonkombinationen und Harmonien.” – So sagte der große Komponist Ludwig van Beethoven einmal über ihn.

Faszination Bach

Bach im Palau de la Música
Man kann es kaum glauben, dass Bachs Musik nach seinem Tod fast vergessen wurde. Erst 1829 wurde die Matthäus-Passion unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy wieder aufgeführt: die Bach-Renaissance begann. Die Faszination und das Staunen über diese musikalische Vielfalt gelten bis heute und  werden auch in Zukunft nicht enden. Was werden wohl die Außerirdischen sagen, wenn sie im Voyager 1 das erste Präludium aus dem Wohltemperierten Klavier finden?
 

Übrigens

Es gibt weltweit über 300 internationale Bachchöre und Bachgesellschaften und alljährlich findet in Barcelona das Festival BACHCELONA statt.

Bach

 



Quelle:
Planet Wissen
© Text: Ulrike Fiedler

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