Ausstellung & Präsentation
Sophie Innmann and Dhanny Sanjaya

Residenzprogramm in Zusammenarbeit mit dem Cemeti – Institut for Art and Society.

22.11.-06.12.2019
Cemeti - Institute for Arts and Society

ERÖFFNUNG
22. November 2019
19 Uhr
 
DISKUSSION
29. November 2019
19 Uhr

Während ihres Aufenthalts in Yogyakarta entwickelte Sophie Innmann partizipative Interventionen an belebten Orten der Stadt. Dort zeigte sie sich selbst und ließ sich von Menschen beim Menschen-Beobachten beobachten. Das Konzept basiert auf ihrer eigenen Erfahrung des Sich-Fortbewegens im öffentlichen Raum. Es geht um Aktivität und Passivität, genauer gesagt um Beobachtung.
 
Darüber hinaus entwickelte Sophie Arbeitskonzepte und einen Workshop für Schüler*innen zum Thema Medienabhängigkeit, insbesondere zum täglichen Umgang mit dem Internet, und setzte sich hierbei mit Energieverbrauch, Datenspeicherung und Datenmissbrauch, dem Verlust persönlicher und sozialer Fähigkeiten und der Ausbeutung von Arbeiter*innen auseinander.  
 
Auch entwickelte sie eine bereits begonnene Arbeit weiter, bei der sie verschiedene Methoden automatischer Bildherstellung erkundet.
 
Dhanny „Danot” Sanjaya beschäftigt sich schon lange mit der drohenden Überfischung und entwickelte neue Perspektiven zum Thema vor dem Hintergrund des lokalen Kontexts in Yogyakarta.
 
Danot nutzt zahlreiche Geschichten und Daten als Grundlage für das Narrativ seiner Arbeit und verbindet das Thema Rückgang der Fischbestände im Meer mit der Geschichte eines Flusses und dem Konsumverhalten der Menschen vor Ort. Diese beiden Probleme dienen ihm als Grundlage zu einer fiktiven Erzählung über „kultiviertes Fleisch“, eine Neuentdeckung im Bereich Nahrungsmitteltechnologie, mittels derer Fleisch tierfrei im Labor entsteht.
 
Sophie Innmann (Deutschland) und Dhanny Sanjaya (Indonesien) nahmen von September bis November 2019 am Residenzprogramm des Cemeti – Institut für Kunst und Gesellschaft in Kooperation mit dem Goethe-Institut Indonesien teil.

Das Artist-in-Residency-Programm des Cemeti-Instituts fokussiert Recherche und Wissenstransfer und die Auseinandersetzung mit Themen unmittelbarer lokaler Relevanz.

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Sophie Innmann hat 2014 als Meisterschülerin von Prof. Leni Hoffmann an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe ihren Abschluss gemacht. Ihre Kunst zeichnet sich durch umfeldbezogene Installationen und Begegnungen aus, deren Ursprung in einer Beobachtung der Räume und des menschlichen Verhaltens um sie herum liegt - kurz, sie erwachsen aus dem, was man alltägliche Erfahrungen nennt. Diese überträgt sie in die ihrer Kunst zugrunde liegenden Konzepte, die zum Ausprobieren und Experimentieren ohne vorhergegebenen Ausgang einladen. Ihre Kunst zeigt dem Betrachter die Möglichkeiten auf, mit denen man ein Bild von körperlicher Aktivität schaffen kann.  Ihre Arbeiten hat Sophie Innmann bislang auf der ganzen Welt als Solokünstlerin sowie in Gruppenausstellungen gezeigt. Darüber hinaus hat sie bereits diverse Residencys und Stipendien erhalten.
 
Dhanny Sanjaya hat an der Universitas Pelita Harapan seinen Abschluss im Fach Visual Communication Design erlangt. Seine Kunstprojekte reichen von persönlichen Erfahrungen und Sozialkritik bis hin zu detaillierten Analysen in den Bereichen Wissenschaft, Literatur und Ethnografie. Seine jüngsten Projekte beschäftigen sich vornehmlich mit dem Thema „Fische“, nicht nur aus einem ästhetischen Bewusstsein heraus, sondern auch, um aufzuzeigen, wo der Mensch eigentlich herkommt und welche Haltung er seiner Umwelt gegenüber einnimmt. In seiner Residency möchte er ein Ichthys Humanology Institute entwickeln, eine fiktionale Institution, die sich mit den Beziehungen zwischen Menschen, Fischen und dem Meer auseinandersetzt.