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14:00 Uhr

Hannah Arendt: Die Banalität des Bösen

Filmvorführung und Diskussion|Im Anschluss an das Eröffnungssymposium, das online stattfand, macht die Veranstaltungsreihe anlässlich des 50. Todestages von Hannah Arendt in Surabaya Station.

  • C2O library & collabtive, Surabaya

  • Sprache Indonesisch und Englisch
  • Preis Freier Eintritt | Mit Registrierung

Hannah Arendt: Die Banalität des Bösen © NFP Marketing & Distribution, DIF, Heimatfilm

Hannah Arendt: Die Banalität des Bösen © NFP Marketing & Distribution, DIF, Heimatfilm

Wie kam es zur Systematisierung der „Banalität des Bösen“?

Hannah Arendt (1906–1975) gehört zu den einflussreichsten Philosoph*innen und politischen Theoretiker*innen des 20. Jahrhunderts. Große Wirkung erreichte sie insbesondere mit ihrer Analyse der „Banalität des Bösen“ und des Totalitarismus, namentlich im Kontext des Nazifaschismus. Die in Hannover in eine jüdische Familie geborene Arendt floh 1933 nach Frankreich und migrierte nach dem Zweiten Weltkrieg nach Amerika.

Der Film zeigt, auf welche Weise Arendt Kritik am Gerichtsprozess gegen Adolf Eichmann übte, der vom israelischen Geheimdienst Mossad in Argentinien gefasst und 1961 in Jerusalem wegen seiner Beteiligung am Holocaust vor Gericht gestellt wurde. Arendt berichtete für das Magazin The New Yorker über den Prozess. Ihre Schriften erschienen 1963 als Buch unter dem Titel Eichmann in Jerusalem: Ein Bericht von der Banalität des Bösen. Arendt kritisierte, dass der Prozess Gefahr lief, zu einem „Schauprozess“ zu werden, in dem Einzelpersonen, „einfache Menschen“, verurteilt würden, die [ohne entsprechenden Raum zu haben] nicht über andere Absichten nachdachten oder diese hinterfragten, als Befehlen und dem bestehenden System zu folgen – anstatt vielmehr das System oder die Ideologie auf den Prüfstand zu stellen.

Ein halbes Jahrhundert nach ihrem Tod, in einer Zeit geprägt von Massenabschiebungen, Kriegen, Völkermorden und etlichen Vertrauenskrisen sowie von Fragen zu politischen Systemen und Institutionen (wie Wahlen, Parlamenten oder den Vereinten Nationen und den Menschenrechten als universellen Rechten), ist es von großer Bedeutung, sich auf Hannah Arendt zu besinnen und die Relevanz und Kontextualität der Systematisierung der „Banalität des Bösen“ in der heutigen politischen Realität Indonesiens und der Welt zu diskutieren.

Hannah Arendt: Banalität des Bösen – Filmvorführung und Diskussion
Regie: Margarethe von Trotta | Kinostart: 2012 | 1 Stunde 53 Minuten |
Samstag, 14. Juni 2025 | 14:00–18:30 Uhr | C2O library & collabtive, Jl. Dr. Cipto 22, Surabaya 60264

Sprecher: Yogi Ishabib (Autor, Filmkurator, Dozent für Kulturwissenschaften und Neue Medien an der Universitas Ciputra).
Moderatorin: Anindya Shabrina Prasetiyo, Anwältin, Frauen- und Arbeitsrechtsaktivistin, die Streitfälle aktiv begleitet und sich für verschiedene Themen wie Zwangsräumungen, Arbeitsrechte, sexuelle Gewalt und Meinungsfreiheit einsetzt.

Die Veranstaltung ist Teil des Programms anlässlich des 50. Todestages von Hannah Arendt und wird vom Goethe-Institut Indonesien ausgerichtet und von PERIN+IS – C2O konzipiert und organisiert.

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