9 Geschichten rund um das Lieblings-Lebensmittel Brot
Unser täglich Brot
Süß, salzig, sauer. Deutsches Brot kommt ganz unterschiedlich daher – und manche Variante hat sogar eine eigene Fernsehserie!
Von Victor Meuche
Erdbeermarmeladebrot mit Honig
Marmelade und Honig gehören zu den beliebtesten Brotbelägen der Deutschen. Beides zusammen schmeckt noch besser! Dieses süße Brot hat sogar eine eigene Kinderserie: Tom und das Erdbeermarmeladebrot mit Honig. Der Plot ist simpel: Tom, der Held der Serie, sucht nach einer Scheibe Brot mit Honig und Erdbeermarmelade. Er bekommt fast immer nur eine halbe Scheibe – aber die schmeckt ihm “so gut, als wäre es eine ganze gewesen”.
Auf der Suche nach einem Erdbeermarmeladebrot mit Honig erlebt Tom viele Abenteuer. | Illustration (Detail): © Andreas Hykade, Studio Film Bilder
Kraftprotz Schwarzbrot
Schon 1586 schimpfte ein niederländischer Gelehrter: „Schwarz war es, schwer zu verdauen, säuerlich.“ Die Deutschen mögen ihr Schwarzbrot trotzdem. Der Beweis: Fast jedes zehnte verkaufte Brot ist schwarz. Es stammt aus Nord- und Westdeutschland und ist reich an Ballaststoffen und gesunden Kohlenhydraten.
Bei den Deutschen beliebt: Das Schwarzbrot! | Foto (Detail): mauritius images / Tetra Images / TGI
Super sexy Käsebrot
Bereits im 16. Jahrhundert war das Käsebrot bei Arbeiterinnen und Tagelöhnern beliebt. Später tauchte es in den Märchen der Brüder Grimm auf. Noch einmal später, im Jahr 2006, widmete der Unterhaltungskünstler Helge Schneider dem Käsebrot einen eigenen Song: „Käsebrot ist ein gutes Brot, super sexy Käsebrot.“
Schrieb einen Song über Käsebrot: Helge Schneider | Foto (Detail): picture alliance / Artjazz/Shotshop | Artjazz
Deutschland streitet – über das Nutella-Brot
Heißt es das Nutella oder die Nutella? Diese Diskussion spaltet die Nation. Genau wie die Frage, ob auf das Nutella-Brot zusätzlich noch Butter gehört oder nicht. Was sicher ist: Die Deutschen lieben Nuss-Nougatcreme. Rund neun Millionen streichen sie sich regelmäßig genussvoll aufs Brot.
Ein deutscher Frühstücksklassiker: Das Nutellabrot! | Foto (Detail): mauritius images / YAY Media AS / Alamy / Alamy Stock Photos
Trauriges Weißbrot
Im antiken Rom war Weißbrot ein Luxusprodukt. Weil es sehr aufwendig war, Weizenmehl zu verarbeiten, konnten es sich nur Wohlhabende leisten. Heute ist reines Weißbrot nicht mehr so beliebt, immer mehr Deutsche greifen zu gesünderen Vollkornprodukten. Die Tradition lebt aber weiter – zum Beispiel im Kinderfernsehen: Bernd das Brot ist ein sprechendes, schlecht gelauntes Weißbrot mit kurzen Armen und Brötchenfüßen.
Bernd das Brot ist eine ikonische TV-Figur im deutschen Fernsehen. | Foto (Detail): mauritius images / Zoonar GmbH / Alamy / Alamy Stock Photos
Schweinerei oder Genuss? Das Mettbrötchen
Mett ist rohes Schweinehack. Es wird mit Salz, Pfeffer und Zwiebeln gewürzt und auf einer Brötchenhälfte serviert. Besonders im Norden und Osten Deutschlands sind Mettbrötchen ein Hit. Mit ihrer Vorliebe für rohes Schwein stehen die Deutschen in der EU übrigens alleine da.
Ein Mettbrötchen wird oft mit rohen Zwiebeln gegessen. | Foto (Detail): mauritius images / Schoening / imageBROKER
Harte Schale, weicher Kern: Das Bauernbrot
Früher backte es die Landbevölkerung bis zu 24 Stunden im heimischen Ofen – so bekam das Bauernbrot seine kräftige Kruste und blieb länger frisch. Es besteht meist aus Roggen- und Weizenmehl, Sauerteig, Salz, Hefe und Wasser. 2019 wurde es vom Deutschen Brotinstitut e.V. zum „Brot des Jahres“ gekürt.
Frisch aus dem Ofen ein echter Genuss: Das Bauernbrot! | Foto (Detail): picture alliance / imageBROKER | Markus Keller
Brot auf Bayerisch
Zu einer bayerischen Brotzeit gehört Obazda – eine cremige Käsezubereitung, deren Name vom bayerischen Wort obazn (vermengen) kommt. Erfunden hat ihn in den 1920er-Jahren eine Wirtin aus Oberbayern. Um ihren reifen Camembert zu retten, vermengte sie ihn mit Butter, Zwiebeln, Paprika, Kümmel und Weißbier. Die Gäste waren begeistert, der Obazda war geboren. Dazu gibt es Brezn oder Bauernbrot, Rettich, und natürlich: Bier.
Brezen und Obazda gibt es in jedem bayerischen Wirtshaus. | Foto (Detail); mauritius images / Karl Allgäuer
Ein Toast auf das Toastbrot
Bis in die 1950er war das luftige Weizen-Röstbrot in Deutschland weitgehend unbekannt. Das änderte sich ab 1963, als neun Bäckereien die „Arbeitsgemeinschaft Golden Toast“ gründeten. Ihr Ziel: den amerikanischen Toast in Deutschland zu verbreiten. Die Werbung pries den Toast als „gehobene und praktische Mahlzeit“. Heute ist es das meistverkaufte Brot in Deutschland.
Trotz der Brotvielfalt in Bäckereien essen die Deutschen auch gerne einfaches Toastbrot. | Foto (Detail): picture alliance / Westend61 | HuberStarke
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