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Zu Gast im naturwissenschaftlichen Gymnasium Nicolò Copernico in Brescia
Deutscher Botschafter besucht PASCH-Schule

Botschafter Dr. Hans-Dieter Lucas im Copernico-Gymnasium - Brescia
Botschafter Dr. Hans-Dieter Lucas im Copernico-Gymnasium - Brescia | © Marco Ortogni

Am 31. Januar 2025 besuchte der deutsche Botschafter die norditalienische PASCH-Schule "Nicolò Copernico" unweit von Mailand. Anders als in naturwissenschaftlichen Gymnasien Italiens sonst üblich, kann man dort auch Deutsch lernen - und das, wie die Schülerinnen und Schüler der MINT-Schule dem hohen Diplomaten bewiesen, mit sehr gutem Erfolg.

Von Klaus Dorwarth

Eine MINT-Schule mit Deutsch

Der Besuch des deutschen Botschafters Dr. Hans-Dieter Lucas war für das Copernico-Gymnasium ein ganz besonderes Ereignis. Die mathematisch-naturwissenschaftliche Schule, die 2018 dank ihres MINT-Profils in das PASCH-Netzwerk aufgenommen wurde, hatte sich mit großem Eifer auf diesen Moment vorbereitet. Schließlich ging es auch darum zu zeigen, dass man an einem italienischen Liceo Scientifico, wo üblicherweise nur Englisch als einzige Fremdsprache unterrichtet wird, auch bestes Deutsch lernt. Wer am Copernico-Gymnasium Deutsch wählt, entscheidet sich für Deutsch als 1. Fremdsprache und damit für zusätzliche drei Stunden Unterricht pro Woche. Das bedeutet zugleich: Englisch wird zur 2. Fremdsprache und Deutsch zum mündlichen Abiturfach. Alternativ zum Deutschen bietet die Schule auch Französisch an. Und eine weitere Besonderheit: Die Schule fühlt sich dem CLIL-Prinzip verpflichtet, also dem – zumindest teilweisen - Unterricht von Sachfächern in der Fremdsprache (CLIL - Content Language Integrated Learning).        

Deutsch als Mehrwert

Pünktlich um 8.30 Uhr traf die Botschaftsdelegation, der auch ein Vertreter des Wirtschaftsressorts und die Generalkonsulin aus Mailand angehörten, in der Schule ein.
Schulleiterin Claudia Marchi illustrierte die Besonderheiten ihres Gymnasiums und erinnerte an die Bedeutung der deutschen Sprache in einer Region, die unternehmerisch geprägt ist und intensive Handelsbeziehungen zu Deutschland unterhält.
Schulleiterin Claudia Marchi (li.) im Gespräch mit Botschafter Dr. Lucas und Generalkonsulin Welter

Schulleiterin Claudia Marchi (li.) im Gespräch mit Botschafter Dr. Lucas und Generalkonsulin Welter | © Marco Ortogni

Nach dem Kennenlerngespräch im kleineren Kreis und einem kurzen Rundgang durch die Schule erwartete den Botschafter die Begegnung mit allen 88 Deutschschüler*innen. In der Aula Magna lauschten diese gespannt dem hohen Diplomaten, der den Mehrwert des Deutschen für Studium und Beruf hervorhob. Insbesondere im wirtschaftlichen aber auch im wissenschaftlichen Bereich biete die deutsche Sprache jungen Menschen gute Perspektiven. Außerdem sei die Kenntnis der deutschen Sprache ein wichtiger Faktor bei der interkulturellen Verständigung zwischen beiden Ländern, gerade in einer Zeit, da soziale und politische Entwicklungen die Europäische Gemeinschaft zunehmend auf die Probe stellten.
 
Re. am Mikrofon: Deutschlehrerin Laura Bignotti; vorne v.l.n.r.: Klaus Dorwarth (Goethe-Institut), Generalkonsulin Welter, Botschafter Dr. Lucas, Schulleiterin Marchi

Re. am Mikrofon: Deutschlehrerin Laura Bignotti; vorne v.l.n.r.: Klaus Dorwarth (Goethe-Institut), Generalkonsulin Welter, Botschafter Dr. Lucas, Schulleiterin Marchi | © Marco Ortogni

Testimonials und persönlicher Austausch 

In der 30-minütigen Begegnung mit den Jugendlichen legte Botschafter Dr. Lucas besonderen Wert auf persönlichen Kontakt und Austausch. Laura Bignotti, zur Zeit einzige Deutschlehrerin des Gymnasiums, hatte ihre Schüler*innen mit Sorgfalt auf diese ganz besondere Gelegenheit vorbereitet: Die mutigeren unter ihnen, Anna, Carolina, Francesco und Simon, berichteten von prägenden Erfahrungen mit der deutschen Sprache wie z.B. im PASCH-Jugendkurs 2024 in Goslar oder 2023 in Hamburg, Begegnungsort mit PASCH-Schüler*innen aus sieben europäischen Ländern rund um das Goethe-Projekt „Talk ohne Grenzen“. Gern nahmen die Jugendlichen auch die Gelegenheit wahr, dem Botschafter Fragen zu stellen. Dabei lernten sie den deutschen Diplomaten sowohl von seiner beruflichen als auch persönlichen Seite besser kennen.
Ein Schüler überreicht den Gästen Buchgeschenke

Ein Schüler überreicht den Gästen Buchgeschenke | © Marco Ortogni

Der einstündige Besuch der Delegation, eingebunden in ein intensives Programm von Gesprächen mit Wirtschaftsvertretern der Region, schloss mit Videoaufnahmen für die Social Media-Kanäle der deutschen Auslandvertretung. In kurzen prägnanten Worten erklärten sieben Testimonials, was sie an Deutschland und seiner Sprache besonders begeistert und fasziniert. Zum Zeichen ihrer Dankbarkeit für den Besuch und die vielfältigen PASCH-Angebote überreichten die Schüler*innen den Gästen abschließend Bildbände über die kunstgeschichtlichen Schätze der lombardischen Stadt mit keltischem Ursprung. Dem Botschafter war ein besonderes Geschenk vorbehalten: ein alter Druck mit einer Ansicht von Brescia aus einem deutschen Reisebuch.

Eine lebendige PASCH-Community

In Erinnerung bleiben den Besuchern zahlreiche Momente großer Gastfreundschaft, eine rundum gelungene Veranstaltung und das Bild von einer aufgeweckten lebendigen Deutsch-Community. Dass sich die Deutschschüler*innen des Copernico-Gymnasiums mit PASCH in besonderer Weise verbunden fühlen, zeigte auch das informelle Zusammensein nach Abfahrt der Botschaftsdelegation: Im Gespräch mit der Deutschlehrerin Laura Bignotti und Klaus Dorwarth, dem PASCH-Beauftragten des Goethe-Instituts für Italien und Malta, fassten noch zahlreiche Schüler*innen Mut und beschrieben, was Deutsch für sie bedeutet. Andere, Beatrice und Odilon, beide Teilnehmer an der europäischen Schülerbegegnung in Hamburg 2023 und zur Zeit als Auslandsschüler in den USA und Österreich, ließen sich eigens entschuldigen. Odilon meldete sich am Vorabend des Botschafterbesuchs eigens per Mail und schrieb unter anderem:     
„Ich möchte Ihnen und dem Goethe-Institut herzlich für die großartigen Möglichkeiten danken, die Sie unserer Schule bieten – sei es die Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben oder die PASCH-Stipendien. Dank dieser Chancen habe ich nicht nur sehr gut Deutsch gelernt, sondern auch keine Schwierigkeiten, in Graz zur Schule zu gehen.“  

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