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Nomadic Cosmologies and Fugitive Power - Banner© Goethe-Institut Mailand | Graphic: UAU Studio

Nomadic Cosmologies and Fugitive Power - Red Forest Radiograms
Der Deutsche Pavillon

Der Planet brennt und die Weltwirtschaft scheitert, während sich das „Ende der Geschichte“ in ein Ende des bewohnbaren Klimas entwickelt. Die Komplizenschaft des Kapitalismus mit der Auslöschung und seine Abhängigkeit von der Kriegsmaschinerie ist der gravierendste blinde Fleck unserer Zeit. Die Beziehung zwischen Militärstrategie, herrschender Kultur, marktorientiertem Kolonialismus, Extraktivismus und industrieller Produktion ist ein allgegenwärtiger Aspekt der anhaltenden Klimakatastrophe. Die wirtschaftliche und politische Entwicklung im Zusammenhang mit der russischen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 ist dafür ein deutlicher Beleg. In seinem Film Erkennen und Verfolgen (War at a Distance) aus dem Jahr 2003 vertritt Harun Farocki die These: „Es muss eine Verbindung zwischen Produktion und Zerstörung geben“, und erinnert uns daran, nicht nur nach diesem Zusammenhang zu fragen, sondern auch die Logik zu verstehen, in der dieser Zusammenhang besteht. An dieser Stelle versucht Nomadic Cosmologies and Fugitive Power, Möglichkeiten für ein kollektives Leben zu eröffnen. Sich auf Nomadic Cosmologies einzulassen, erfordert eine genaue Beobachtung der Verkehrswege. Es geht darum, die eigene geografische Sensibilität zu trainieren, die auf die nebulösen Wege der Erdung mit dem Universum hinweisen kann. Es sollen Positionen von sehr präzisen Orten und bestimmten Zeitpunkten verbunden werden, ohne das Gefühl zu verlieren, dass die Zeit vergeht. Zudem soll ein bestimmter Zeitpunkt in einen Ausgangspunkt für zukünftige Entwicklungen verwandelt werden. Mit anderen Worten: man bewegt sich transversal durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Fugitive Power wirkt außerhalb der Normen, die in kapitalistische Regime eingebunden sind, da es sich der Warenlogik entzieht. Es ist eine Macht, die durch energische, verdeckte und freudige Aktionen der kollektiven Organisation an Dynamik gewinnt, ein Phänomen, das ausgelöst wird, wenn man es am wenigsten erwartet und es am stärksten ist. 
  
In einer Reihe von Klang- und Erfahrungsgesprächen, die Klimakämpfe mit Umweltgerechtigkeit und transformativer Zukunft verweben, warnen acht Radiosendungen davor, dass der kommende Sturm ein totaler Krieg gegen das Leben ist, und rufen zu nährenden, pluralistischen Wegen des Seins in und mit der Welt auf. Die Red Forest Radiograms laden dazu ein, sich mit der sozio-ökologischen Dimension von Energie und dem Widerstand der Menschen gegen die erkennbaren Ungerechtigkeit auseinanderzusetzen: die Reduzierung aller Lebensformen auf einfache Teile eines komplexen Ganzen, anstatt vieler Lebensformen, die Raum brauchen, um sich zu ihren eigenen Bedingungen zu entfalten. 
  
Diese Erfahrungsgespräche werden während der Triennale vor Ort von Radio Raheem aus Mailand, in Deutschland über das preisgekrönte Künstlerradio reboot.fm 88.4 Mhz  Berlin und  90.7 Mhz Potsdam, und online über die Seite des Goethe-Instituts Mailand übertragen. Der Vorschlag von Red Forest ist eine Reaktion auf die Dringlichkeit, sich eine andere Welt vorzustellen, und auf die Notwendigkeit, die Bewegung von Menschen zu stärken, die von unten und gegen die Zeit heranwächst. Nomadic Cosmologies and Fugitive Power baut auf Deutschlands Engagement für kritische Ansätze in Kunst, Diskurs, Wissenschaft und Umwelt im In- und Ausland mit dem Ziel auf, eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft für uns alle zu ermöglichen. 
  
Red Forest ist ein organisches Gebilde, das auf Gemeinsamkeiten und sich überschneidenden Praktiken basiert und Forschung, Kunst, politische Vorstellungskraft und soziale Aktionen zusammenführt, die nach transformativer Gerechtigkeit und ökologischen Wiedergutmachungen streben. Red Forest verbindet und organisiert seine Beiträge mit Infrastrukturen kollektiver Austauschbeziehung und Interdependenz als aktuelles Potenzial. Dieses Programm greift auf ihre Forschungen zu Extraktivismus, Datafizierung und transformativer Gerechtigkeit zurück, die von der Kone-Stiftung in Finnland unterstützt wurden. Red Forest wird mobilisiert durch David Muñoz-Alcántara, Diana McCarty, Mijke van der Drift und Oleksiy Radynski.   
   
Der Deutsche Pavillon an der 23.Triennale Milano International Exhibition wird von Red Forest im Auftrag des Goethe-Instituts Mailand initiiert und kuratiert und vom Auswärtigen Amt unterstützt. Media Partner Radio Raheem Mailand und reboot.fm Berlin. Pavillon Design David Muñoz-Alcántara, Produktion Andrea Angeli Architetto. Grafik Design UAU Studio.

 
 

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