• Capture Don‘t Catch Photographs by Anatole Serexhe, 2018
    Capture Don‘t Catch (Patricija Gilyte)
  • Capture Don‘t Catch Photographs by Anatole Serexhe, 2018
    Capture Don‘t Catch (Patricija Gilyte)
  • Capture Don‘t Catch Photographs by Anatole Serexhe, 2018
    Capture Don‘t Catch (Patricija Gilyte)

Capture Don‘t Catch

Performance bei der Eröffnung der Ausstellung

Patricija Gilyte
* 1972 in Kaunas, Litauen; lebt und arbeitet in Deutschland


Capture bedeutet sowohl „digitalisieren“ als auch „fangen“. Mit dieser Doppeldeutigkeit einer Kameraaufnahme spielt der englische Titel von Patricija Gilyte, der eine Installation und zugleich eine Performance innerhalb eines performativen Settings bezeichnet.

Bilder einzufangen / aufzunehmen ist ein Prozess, an dem unser menschliches Auge und unsere Gehirnfunktionen beteiligt sind. Vergleichbare Prozesse finden in der Tierwelt statt, jedoch eher als eine Funktion, die verschiedenen Tierarten das Überleben sichert. Sogar das äußere Erscheinen einer Tierart wird von dieser Funktion bestimmt, z. B. an welcher Stelle am Kopf sich die Augen befinden. Die Tiere sehen und jagen, oder sie bringen sich bei Gefahren ins Versteck.

In Capture Don‘t Catch überlagern sich zunächst zwei Deutungsebenen: Natur als Versteck in unsicheren Zeiten für den Menschen und Natur als natürlicher Versteck bestimmter Tierarten. Die minimal variierende Bewegungssequenz eines eulenartigen Wesens schwebt im Zustand des nicht Erklärbaren, bis der Betrachter verinnerlicht, dass das Beobachten und Beobachtet-werden die einzig zentralen (sich abwechselnden) Pole der aufgezeichneten Handlung sind. Das Wachen sowie Jagen oder Gejagt-werden bleiben die einzigen Optionen einer möglichen Auflösung. Der Naturraum erscheint nicht sicher zu sein.

Sind wir Menschen, als durch Technik vernetzte Wesen, noch individuell erkennbar, oder agieren wir bereits wie einzelne Exemplare einer fast ähnlichen Spezies im Zustand des Jagens und Gejagt-werdens?
 
patricija-gilyte.net