Die Stationierung einer Bundeswehr-Brigade ist Teil der NATO-Strategie zur Verstärkung ihrer Ostgrenzen als Reaktion auf die anhaltende militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine. Etwa 5.000 Soldat*innen sowie Zivilist*innen und Familien werden in den kommenden Jahren nach Litauen verlegt. Bis 2027 soll die Brigade volle Einsatzbereitschaft erreichen.
Ausgehend von der Präsenz der Brigade in Litauen eröffnet das Projekt Diskussionen über weitere Zusammenhänge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und seine globalen Auswirkungen. Die Stationierung markiert einen bedeutenden geopolitischen Wandel, der tiefgreifende Veränderungen und historische Kontinuitäten widerspiegelt. Der Einmarsch in die Ukraine zeigt sich als tief verwoben mit Versäumnissen in Umwelt- und Wirtschaftspolitiken, unkritischer Zusammenarbeit mit autoritären Regimen, insbesondere im Energiebereich, und dem zunehmenden Einfluss undurchsichtiger (Des-)Informationstechnologien. Darüber hinaus werden veränderte Wahrnehmungen und globale Verflechtungen, kulturelle Konflikte und Ängste sichtbar, die weit über das Militärische hinausgehen.
Anhand von künstlerischen Beiträgen, Diskussionen und Texten untersucht „Aspekte der Anwesenheit“, wie sich die Militarisierung auf das heutige Leben auswirkt, und reflektiert darüber, was uns hierher geführt hat und welche Zukunft vor uns liegt. Das Projekt gibt Künstler*innen und dem Publikum die Möglichkeit, sich mit der Komplexität und den Widersprüchen dieser anhaltenden geopolitischen Veränderung auseinanderzusetzen.
Das Projekt besteht aus drei Teilen: einem Symposium an der Akademie der Künste in Berlin, einer Ausstellung im Contemporary Art Centre (CAC) in Vilnius und schließlich einer Publikation.
- Symposium: 5. – 6. Juni 2025, Akademie der Künste, Berlin
- Ausstellung: Oktober 2025 – Januar 2026, Contemporary Art Centre (CAC), Vilnius
- Publikation: Sommer 2026