Film Renn wenn du kannst

Renn wenn du kannst © Wüste Film

Di, 19.03.2019

19:00 Uhr

CinéAtlas

Regie : Dietrich Brüggemann | 116 Min | 2010
Produktion : Wüste Film

Ben sitzt für den Rest seines Lebens im Rollstuhl. Er ist fröhlich, intelligent und verzweifelt. Die Liebe kommt für Menschen mit Behinderungen wie ihn nicht in Frage, das erklärt er zumindest seinem neuen Zivi Christian. Christian nimmt das Leben leicht: Er wird ein halbes Jahr bei Ben bleiben und dann seiner Wege gehen. Annika studiert Cello und hetzt durch ein Leben, das nur aus Üben und möglichst perfektem Vorspielen besteht. Sie fährt jeden Tag mit dem Fahrrad an Bens Wohnung vorbei, Ben schaut ihr jeden Tag vom Balkon aus sehnsüchtig hinterher, doch erst als sie eines Morgens mit Christian kollidiert, lernen die drei sich kennen und werden Freunde.

Zu dritt erschaffen sie sich eine eigene Welt. Dann verlieben sie sich, denn natürlich wollen beide Jungs mehr von Annika als nur Freundschaft. Annika kann sich nicht entscheiden. Sie mag Christian und seine Verspieltheit, aber so jemand wie Ben ist ihr noch nie begegnet – in jeder Hinsicht, denn er ist nicht nur ein interessanter Mensch, sondern sitzt auch noch im Rollstuhl. Was für alle drei wie ein Spiel beginnt, wird für Ben eine Reise zu seinen größten Ängsten, in Abgründe, aus denen er allein nicht mehr herausfinden wird.
 
Dietrich Brüggemann, geboren in München, absolvierte nach dem Abitur seinen Zivildienst in der Schwerbehinderten-Betreuung. 2006 schloss er sein Studium der Filmregie in Potsdam mit Diplom ab. Sein Debütfilm „Neun Szenen“ wurde auf der Berlinale uraufgeführt. Für seinen zweiten Spielfilm „Renn wenn du kannst“ arbeitete er mit seiner Schwester Anna Brüggemann zusammen, die die Rolle der Annika übernahm und ebenfalls am Drehbuch mitwirkte. Neben der Filmregie inszeniert Dietrich Brüggemann Theaterstücke, dreht Musikvideos, spielt Klavier und singt in einer Band. Er lebt in Berlin-Kreuzberg. Über „Renn wenn du kannst“ sagt er: "Zuneigung ist in unserer Welt eine Ware, die gehandelt wird. Welchen Wert habe ich selbst? Wie attraktiv bin ich? Für unseren Protagonisten stellen sich diese Fragen in der denkbar härtesten Form. Ich wollte der Frage nachgehen, ob man durch die Kraft der Ideen seine physischen Beschränkungen überwinden kann – eine Frage, die eng mit der Natur des Kinos verknüpft ist."

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