Debatte Intersektionale Gerechtigkeit

QVE: Intersektionale Gerechtigkeit Bild: © Goethe-Institut / Suzana Carneiro

29.11.2023, 19:00 Uhr

Goethe-Institut Lissabon

Im Rahmen der Reihe "Quo Vadis, Europa?"

Am 29. November findet um 19 Uhr im Auditorium des Goethe-Instituts in Lissabon ein Gespräch über Intersektionale Gerechtigkeit in Portugal und Deutschland statt, zu dem Emilia Zenzile Roig aus Deutschland und Cristina Roldão aus Portugal eingeladen sind. Das Gespräch, moderiert von der Journalistin Paula Cardoso, wird gemeinsam mit der Initiative O Lado Negro da Força produziert.

Intersektionalität ist ein Begriff, der das Zusammenwirken mehrerer Unterdrückungsmechanismen beschreibt - Intersektionale Gerechtigkeit bezeichnet die gerechte und gleichberechtigte Verteilung von Wohlstand, Chancen, Rechten und politischer Macht in der Gesellschaft. Sie konzentriert sich auf die Wechselwirkung von strukturellen Privilegien und Benachteiligungen, d.h. die Benachteiligung der einen ist die Privilegierung der anderen. Intersektionelle Gerechtigkeit versteht Diskriminierung und Ungleichheit nicht als Ergebnis individueller Absichten, sondern als systemisch, institutionell und strukturell bedingt.

Von der historischen Rede der Menschenrechtsaktivistin Sojourner Truth, „And ain’t I a woman?“, bis hin zu den Überlegungen von Kimberlé Crenshaw, die den Begriff der Intersektionalität prägte, hat der Schwarze Feminismus die Denkweise im Kampf gegen unterdrückende Systeme revolutioniert. In Deutschland zeigt sich diese Kraft des Wandels in der Arbeit von Emilia Zenzile Roig, die das Centre for Interseccional Justice gegründet hat. In Portugal beleuchten die Forschungen der Soziologin Cristina Roldão die schwarze Präsenz im Land, wodurch historische Auslöschungen und Schweigen aufgedeckt werden können. 

Wie wird diese Idee der Gerechtigkeit in der Praxis gefördert? Ist es möglich, über soziale Gerechtigkeit zu sprechen, ohne über Intersektionalität zu sprechen, und wie sehen die Umgehensweisen damit in Deutschland und in Portugal aus?


Zugang zur Onlineübertragung hier.
Meeting-ID: 891 4032 1982
Kenncode: 23-Justica


Emilia Zenzile Roig (*1983) ist Gründerin und Direktorin des Center for Intersectional Justice (CIJ) in Berlin. Sie promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Science Po Lyon. Emilia Roig lehrte in Deutschland, Frankreich und den USA Intersektionalität, Critical Race Theory und Postkoloniale Studien sowie Völkerrecht und Europarecht. Sie hält europaweit Keynotes und Vorträge zu den Themen Intersektionalität, Feminismus, Rassismus, Diskriminierung, Vielfalt und Inklusion und ist Autorin zahlreicher Publikationen auf Deutsch, Englisch und Französisch. Sie ist die Autorin des Bestsellers „WHY WE MATTER. Das Ende der Unterdrückung“. 2022 wurde sie als "Most Influential Woman of the Year" im Rahmen des Impact of Diversity Prize gewählt. 2023 veröffentlichte sie „DAS ENDE DER EHE. Für eine Revolution der Liebe“.

Cristina Roldão (*1980) ist eine portugiesische Soziologin, deren Forschungsschwerpunkt auf Bildung und Ausgrenzung liegt und die für ihren sozialen, antirassistischen und feministischen Aktivismus bekannt ist. Sie hat in Soziologie promoviert, ist Forscherin am ISCTE-IUL und Dozentin an der Pädagogischen Hochschule von Setúbal (ESE/IPS). Sie hat sich aktiv an der akademischen und öffentlichen Debatte über Rassismus und Schwarze Geschichte in der portugiesischen Gesellschaft beteiligt. Sie war Mitglied des Organisationskomitees für die 7. Internationale Afroeuropäische Konferenz (Lissabon, 2019) und koordiniert die "Anti-Racist Roadmap" an der ESE/IPS. Sie ist Kolumnistin für Público und war Mitglied der Arbeitsgruppen für den Nationalen Plan zur Bekämpfung des Rassismus und für die Erhebung von Daten zur ethnischen Herkunft in der Volkszählung 2021.

Paula Cardoso (*1979) ist eine portugiesisch-mosambikanische Journalistin, Contentproduzentin und Anti-Rassismus-Aktivistin. Sie ist die Schöpferin der Kinderbuchreihe Força Africana und der Plattformen Afrolink und O Lado Negro da Força. Im Jahr 2022 wurde sie von EuclidNetwork, einem von der Europäischen Kommission unterstützten europäischen Netzwerk für soziales Unternehmertum, in die Liste der Top 100 Women In Social Enterprise 2022 aufgenommen. Sie ist außerdem Mitglied des Bürgerforums, das sich für die Wiederbelebung der portugiesischen Demokratie einsetzt, und des Mentorenprogramms HeforShe Lisboa.

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