Buchpräsentation
Learning from the Germans: Race and the Memory of Evil

Learning from the Germans
Mahnmal für die ermorderten Juden Europas, Berlin | Wikimedia Commons

Susan Neiman im Gespräch mit Kazembe Balagun

Goethe-Institut New York

Während sich ein immer stärker polarisiertes Amerika über die Altlasten des Rassismus streitet, fragt Susan Neiman, Autorin des zeitgenössischen, philosophischen Klassikers Evil in Modern Thought, was wir von den Deutschen über die Konfrontation der Dämonen der Vergangenheit lernen können.

Anlässlich der Angriffe durch weiße Nationalisten, der andauernden Debatte über Reparationen und der Kontroverse über Konföderierten-Denkmäler und den umstrittenen Erinnerungen, die sie heraufbeschwören, bietet Neimans Learning from the Germans: Race and the Memory of Evil (Farrar, Straus und Giroux, 2019) die dringend benötigte Perspektive, wie ein Land sich mit seinen historischen Fehltritten auseinandersetzen kann. Neiman ist eine weiße Frau, die in der Ära der Bürgerrechtsbewegung im Süden aufgewachsen ist und eine jüdische Frau, die einen großen Teil ihres Erwachsenenlebens in Berlin verbracht hat. Aus dieser einzigartigen Perspektive heraus kombiniert sie philosophische Betrachtungen, persönliche Geschichten und Interviews sowohl mit Amerikanern wie mit Deutschen, die mit den Dämonen ihrer eigenen Landesgeschichte hadern.

Durch Diskussionen mit Deutschen, wie Jan Philipp Reemtsma, der die bahnbrechenden Ausstellung Verbrechen der Wehrmacht konzipierte, und Friedrich Schorlemmer, einem ostdeutschen, regimekritischen Pastor, erzählt Neiman die Geschichte des langen, oft steinigen Wegs der Deutschen in ihrem Versuch, für die horrenden Verbrechen des Holocausts zu büßen. In den USA interviewte sie James Meredith zu seinem Kampf für Gleichheit in Mississippi und Bryan Stevenson zu seinem Denkmal für die Opfer des Lynchens ebenso wie weniger bekannte Aktivisten für soziale Gerechtigkeit im Süden des Landes, um ein überzeugendes Gesamtbild der Bemühungen zusammenstellen, die zeitgenössische Amerikaner vornehmen, um die brutale Geschichte ihres Landes zu konfrontieren.

Susan Neiman ist Direktorin des Einstein Forums. Geboren in Atlanta, Georgia, studierte sie Philosophie in Harvard und an der Freien Universität Berlin und hat als Professorin für Philosophie in Yale und an der Universität in Tel Aviv gelehrt. Sie ist Autorin von Slow Fire: Jewish Notes from Berlin, The Unity of Reason: Rereading Kant, Evil in Modern Thought, Fremde sehen anders, Moral Clarity: A Guide for Grown-up Idealists, Why Grow Up?, Widerstand der Vernunft. Ein Manifest in postfaktischen Zeiten und Learning from the Germans: Race and the Memory of Evil.

Details

Goethe-Institut New York

30 Irving Place
New York, NY 10003

Sprache: Englisch
Preis: Kostenlos

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