GAVE

Interview mit GAVE-Koordinatorin

Porträt der Lehrerin Jessica Culver Foto: GAPP/GAVE

GAVE spricht vor allem Teenager an, da sie sich mit anderen Teenagern auf der anderen Seite des Globus unterhalten können.

REKORDZAHL VON GAVE-SCHÜLER*INNEN AN DER OZARK HIGH SCHOOL, AR


Jessica Culver arbeitet bereits seit 2020 mit GAVE zusammen. Derzeit nehmen 100 Schülerinnen und Schüler an dem virtuellen Austauschprogramm teil, welches Jessica mit einer Partnerschule in Brandenburg eingerichtet hat. 

Können Sie uns ein wenig über sich selbst erzählen?
Ich bin Jessica Culver, Sozialkundelehrerin an der Ozark High School in Arkansas. Ich unterrichte seit 20 Jahren.  

Wir befinden uns in den Ozark Mountains - eine Stadt mit etwa 3000 Einwohner. Jedes Jahr machen etwa 100 Schülerinnen und Schüler ihren Abschluss an unserer High School.  

Zurzeit biete ich GAVE für die 11. Klasse an und obwohl wir eine kleine High School sind, nimmt praktisch die gesamte Jahrgangsstufe an dem Programm teil.  

Wie haben Sie von GAVE erfahren und was hat Sie dazu bewogen, einen virtuellen Austausch an Ihrer Schule einzuführen?
Jens Rösener, der Englischlehrer an unserer Partnerschule, dem Louise-Henriette-Gymnasium in Oranienburg, wusste von GAVE. Unsere Schulen hatten beide an einem von der US-Botschaft angebotenen Schulwahlprojekt im Jahr 2020 teilgenommen und wollten in Kontakt bleiben.  

Sie arbeiten an einer Schule, an der kein Deutsch angeboten wird - hat das irgendwelche Auswirkungen auf die Nutzung von GAVE? 
Nein, denn die deutschen Schüler*innen können Englisch und meine Schüler*innen sind beeindruckt, wie gut sie schreiben und sprechen können. Außerdem hatten wir letztes Jahr einen deutschen Austauschschüler an unserer Schule, der beim GAVE-Austausch geholfen hat und meinen Schüler*innen einiges an kulturellem Wissen über Deutschland vermitteln konnte.  

Wie haben Ihre Schülerinnen und Schüler reagiert, als sie deutsche Schülerinnen und Schüler ihrer Partnerschule virtuell trafen? 
Sie sind so aufgeregt, Menschen aus der anderen Hälfte der Welt zu treffen, denn viele unserer Schüler*innen haben nicht die Möglichkeit zu reisen. Sie sind sehr neugierig darauf, wie die Deutschen leben. 

Als Elftklässler*innen machen sie sich gerade mit dem Bewerbungsprozess für ein College vertraut und sind von der finanziellen Seite ziemlich überwältigt. Sie waren schockiert, als sie hörten, dass das Studieren in Deutschland so günstig ist.  

Andererseits waren sie ebenso überrascht zu hören, dass Sport an deutschen Gymnasien keine so große Rolle spielt. Hier ist man entweder in einem Team, in einer Band oder als Cheerleader*in - jeder ist an unserer Schule sportlich aktiv. 

Was sind einige der GAVE-Aktivitäten, die Ihre Schüler*innen lieben? 
Im Jahr 2021 gehörten wir mit unserer deutschen Partnerschule zu den Gewinnern des Wettbewerbs "Unsere nachhaltige Zukunft". Wir haben das Projekt "Sustainability and Cooperation First" ins Leben gerufen, das sich mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden in Sachen Nachhaltigkeit zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten beschäftigt. 

In diesem Jahr schreiben wir Briefe, um uns gegenseitig besser kennenzulernen und arbeiten mit Padlets zusammen, um über Plastikverschmutzung und nachhaltige Lebensmittel zu diskutieren.  

Warum würden Sie GAVE anderen Lehrkräften empfehlen? 
Ich mag GAVE, weil es den Schüler*innen die Möglichkeit gibt, um die Welt zu reisen, ohne das Klassenzimmer zu verlassen. Es ist eine unkomplizierte Möglichkeit, den Schüler*innen eine andere Kultur näher zu bringen. 

Es spricht vor allem Teenager an, da sie sich mit anderen Teenagern auf der anderen Seite des Globus unterhalten können. Es ist sehr aufschlussreich, macht Spaß und lässt uns eine andere Kultur, unsere Unterschiede und auch unsere eigene Gemeinschaft schätzen.

Vielen Dank für Ihre Zeit! 

Das Interview führte Annette Baran.

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