Helmut Lachenmann @ 90

Das Callithumpian Consort feiert in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Boston den 90. Geburtstag von Helmut Lachenmann, einem der einflussreichsten und visionärsten Komponisten der letzten 100 Jahre. Lachenmanns „musique concrète instrumentale” schuf eine neue und einzigartige Klangwelt unter Verwendung erweiterter Instrumentaltechniken und stellte die Klanglandschaft der elektronischen Musik mit der Lebendigkeit und Intimität einer Live-Aufführung nach. Dieses Porträtkonzert umfasst Musik aus Lachenmanns kreativem Schaffen, darunter Pression für einen Cellisten und temA (ein Anagramm von Atem und ein Wortspiel mit Theme) für ein Trio sowie zwei Werke für Solo-Klavier: Ein Kinderspiel, das mit einfachen Gesten die oft übersehenen Resonanzen des Klaviers expressiv erkundet, und Serynade (Serenade, wobei das Y für die Widmung des Stücks an Lachenmanns Frau, die Pianistin Yukiko Sugawara, steht), eine 30-minütige ekstatische Vision von Hingabe und Glauben.

Stephen Drury, Klavier, hat Konzerte in den USA, Europa, Asien und Lateinamerika gegeben und ist als Solist mit Orchestern von San Diego bis Bukarest aufgetreten. Stephens Repertoire reicht von Bach, Mozart und Liszt bis hin zur Musik von heute. Das US-Außenministerium sponserte zwei Konzerttourneen, die es ihm ermöglichten, die Klänge der Dissonanz nach Paris, Hongkong, Grönland, Pakistan, Prag und Japan zu bringen. Er trat als Dirigent und Pianist beim Angelica Festival in Italien, der MusikTriennale Köln in Deutschland, dem Spoleto Festival USA, der Britten Sinfonia in England sowie bei Tonic, Roulette und der Knitting Factory in New York auf. Drury trat auch mit Merce Cunningham und Mikhail Barishnikov beim Lincoln Center Festival, in der Alice Tully Hall im Rahmen des Great Day in New York Festivals, mit den Boston Symphony Chamber Players und mit den Seattle Chamber Players in Seattle und Moskau auf.
Als Verfechter der Musik des 20. Jahrhunderts reichen Drurys von der Kritik gefeierte Darbietungen von den Klaviersonaten von Charles Ives bis zu Werken von John Cage und György Ligeti. Er spielte die Solopartie von John Cages 101 mit dem BSO und gab die Uraufführung von John Zorns Konzert für Klavier und Orchester Aporias mit Dennis Russell Davies und dem Kölner Rundfunk-Sinfonieorchester. Er hat neue Werke bei Cage, Zorn, Terry Riley, Lee Hyla und Chinary Ung in Auftrag gegeben.
Seine Aufnahmen umfassen Musik von Beethoven, Liszt, Stockhausen, Ravel, Strawinsky, Charles Ives, Elliott Carter, Frederic Rzewski, John Cage, Colin McPhee und John Zorn. Drury gründete das Summer Institute for Contemporary Piano Performance des NEC, dessen Leiter er ist, und übernahm 1997 die Leitung der Konzertreihe Enchanted Circle des NEC.

Die Mezzosopranistin Chihiro Asano, die von OperaWire für ihre „Star-Energie” und ihre „tödliche Koloratur” gelobt wird, entwickelt sich zu einer dynamischen neuen Stimme auf der heutigen Opernbühne. Ihr Durchbruch als Ruggiero in Händels Alcina (MassOpera) brachte ihr den lautesten Applaus des Abends ein, wobei The Boston Musical Intelligencer ihre Darstellung als „eine ganze Bandbreite an Emotionen” lobte.
Die aus Japan stammende und in Boston lebende Künstlerin hat einen Master of Music in Gesangspädagogik (2022) und ein Graduate Diploma in Gesang (2023) vom New England Conservatory. Sie ist zweifache Gewinnerin des Metropolitan Opera Laffont Competition District (Puerto Rico 2023, Iowa 2025) und Preisträgerin des zweiten Preises der Midwest Region 2025 und hat sich schnell als überzeugende Interpretin von Opern und Kunstliedern etabliert.
Zu ihren jüngsten Höhepunkten zählen Shizue in Shizue (Portland Opera), Naomi in the living room (Boston Opera Collaborative) sowie Hänsel und Cinderella in der Opera101-Reihe der Boston Lyric Opera. Außerdem trat sie mit der White Snake Opera, NEMPAC, dem Nightingale Vocal Ensemble, dem Cambridge Chamber Ensemble, Cappella Clausura und als Stipendiatin des Marlboro Music Festival auf.

Die japanische Flötistin Shion Suzuki lebt in Boston und ist bekannt für ihre ausdrucksstarke Kunstfertigkeit und ihre vielfältigen internationalen Erfahrungen. Als Absolventin des Tokyo College of Music begann sie ihre musikalische Laufbahn im Alter von drei Jahren mit Klavierunterricht bei ihrer Mutter und begann im Alter von zehn Jahren mit dem Flötenspiel. Später trat sie dem Jugendorchester der Präfektur Chiba bei, was den Beginn ihrer Orchestererfahrung markierte.
Sie hat an renommierten Musikfestivals teilgenommen, darunter die Kusatsu International Summer Music Academy, das Texas Music Festival und Flauti al Castello in Italien. Ihre musikalische Entwicklung wurde durch Meisterkurse bei Flötisten wie Vincent Lucas, Paul Edmund-Davies, Dieter Flury, Hansgeorg Schmeiser, Lorna McGhee, Aralee Dorough und Sergio Pallottelli geprägt. Außerdem hatte sie die Gelegenheit, gemeinsam mit Sir James und Lady Jeanne Galway aufzutreten.
Shion wurde bei Wettbewerben wie dem All Japan Student Music Competition und dem Kanagawa Music Competition ausgezeichnet. Im Jahr 2024 war sie Halbfinalistin beim Padova International Music Competition (Solisten- und Orchesterkategorie) und erhielt den ersten Preis beim New York Classical Music Competition (Kategorie Master-B Flöte).
Derzeit ist Shion sowohl in Japan als auch international tätig. Sie leitet das Flötenquartett SORA und erweitert ihren künstlerischen Wirkungsbereich durch Solo- und Kammermusikauftritte. Sie hat ein Graduate Performance Diploma vom Boston Conservatory at Berklee, wo sie bei Professor Ann Bobo studierte, und ein Professional Studies Certificate im Contemporary Classical Music Program bei Professor Sarah Brady.

Der Cellist David Russell, der in The Boston Globe als „hervorragend“, „prägnant“ und „klangvoll und panoramisch“ gepriesen wird, hat sowohl als Solist als auch als Kammermusiker in den USA und Europa einen vollen Terminkalender. Er wurde 2005 zum Dozenten am Wellesley College ernannt und ist derzeit als Senior Lecturer und Direktor für Kammermusik tätig. Als überzeugter Verfechter neuer Musik trat Russell mit Ensembles wie dem Boston Modern Orchestra Project, dem Firebird Ensemble, dem Callithumpian Consort, dem Ludovico Ensemble, Music on the Edge, Dinosaur Annex, Collage, den Fromm Players at Harvard und entelechron auf. Zu seinen jüngsten
Projekten zählen Aufnahmen von Werken von Eric Moe, Lee Hyla, Tamar Diesendruck, Donald Crockett, Chen Yi und Roger Zahab, Uraufführungen von Kammermusikwerken von Barbara White, Daron Hagen, José-Luis Hurtado, Robert Carl und Gilda Lyons, Uraufführungen von Werken für Cello und Orchester von Sam Nichols und Laurie San Martin, Aufnahmen von Cellokonzerten von Chen Yi und Lukas Foss sowie neue Werke für Solo-Cello von Andrew Rindfleisch, Nicholas Vines, Martha Horst und John Mallia. Er ist ein vielbeschäftigter Musiker im Raum Boston und tritt regelmäßig mit Ensembles wie den Cantata Singers and Ensemble, der Worcester Chamber Music Society und Emmanuel Music auf. Er ist Solocellist der Odyssey Opera und war Dozent für Cello am Boston Conservatory at Berklee. Russell hat Aufnahmen für die Labels Tzaddik, Albany, BMOPSound, New Focus, CRI, Centaur und New World Records gemacht.