TANZ Tino Sehgal: (Ohne Titel)

Frank Willens © Emanuele Pecorari Frank Willens © Emanuele Pecorari

Do, 10.08.2017

20:00 Uhr

HUMAN RESOURCES, LA

Konzept - Tino Sehgal, Getanzt von Frank Willens

Einlass: OHNE RSVSP nach Windhundverfahren

Konzept
:
Tino Sehgal
Getanzt von: Frank Willens

Was kann eine Gesellschaft von ihren Choreografen lernen? Wie reagieren wir auf ihre Gedankenwelt? (Ohne Titel) (2000) zeichnet das Bild einer Welt, in der Tanz und Choreografie das Wertesystem einer Gemeinschaft inspirieren. Ursprünglich für die Bühne des Theaters konzipiert und von Tino Sehgal selbst getanzt, blieb das Solo als ein ›Museum des Tanzes‹ im kulturellen Gedächtnis haften – allerdings als ein Museum, dessen Räume keine Objekte enthalten, sondern Bewegungen und Gesten ikonischer Tanzstile. Jetzt, 14 Jahre später, konfrontieren die Körper dreier Tänzer die Tanzgeschichte des 20. Jahrhunderts mit der Architektur postindustrieller Landschaften.

Frank Willens lässt durch die bloße Anwesenheit des Körpers (ohne Musik, ohne Bühnenbild) Räume für neue Lesarten und Bedeutungen entstehen: Welche Aufgabe hat ein Theater oder ein Museum in einer Gesellschaft? Ist die Obsession für Objekte, für materielle Werte an ihr Ende gekommen?

Die Kunst von Tino Sehgal ist immateriell, sie nimmt in dem Moment Gestalt an, in dem der Zuschauer ihr begegnet. Seit 2000 konstruiert er Live-Situationen, in denen Interpreten über Bewegungen, Gespräche oder Gesang mit Besuchern und Zuschauern in Kontakt treten und sie einladen, die Struktur des Werkes zu beeinflussen.

Tino Sehgal, 1976 in London geboren, studierte Volkswirtschaft und Tanz. 2005 repräsentierte er Deutschland auf der Biennale in Venedig. Das Guggenheim Museum, New York, die Tate Modern London und die dOCUMENTA (13) widmeten seinen Arbeiten große Einzelausstellungen. 2013 wurde er auf der 55. Biennale di Venezia mit dem Goldenen Löwen geehrt.

Frank Willens (US/DE) ist Tänzer, Choreograf, Performer, Darsteller, Künstler, Teamworker, Tourmanager, Mensch, Vater, Sänger, Beatboxer, Denker, Marathonläufer, Zugreisender. Er wuchs in Kalifornien auf und lebt und arbeitet seit 2003 in Berlin, wo er die Ehre hat, mit einer Vielzahl von Menschen an einem breiten Umfang von Projekten zu arbeiten, die in einer großen Auswahl von Theatern gezeigt wurden. Zu diesen Weggefährten gehören Tino Sehgal, Meg Stuart, Falk Richter und Peter Stamer, um nur einige zu nennen. Frank entwickelte 2015 in Zusammenarbeit mit dem Transform Festival Leeds ein künstlerisches Projekt und leitete 2016 ein Residenz-Labor-Projekt am Kunstmuseum Bonn. Sein neues Solo sixty minutes towards being here or what we can do until we do what we can do wurde im Januar 2017 am dock 11 in Berlin uraufgeführt. On Truth and Lie in an Extra-Moral Sense ist bereits die fünfte Zusammenarbeit mit Peter Stamer.


Präsentiert in Zusammenarbeit mit HUMAN RESOURCES, LA mit Unterstützung des Programms Getting To Know Europe der Delegation of the European Union to the United States

WILLENS-EULOGO © Delegation of the European Union to the United States

 

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