Podiumsdiskussion Modest Homes

Benjamin Hirte © Benjamin Hirte

Mi, 17.01.2024

18:30 Uhr – 20:00 Uhr

Goethe-Institut New York

Ein Gespräch zwischen Jody Graf, Benjamin Hirte und Pujan Karambeigi

Anlässlich der Veröffentlichung von Benjamin Hirtes erster Monografie Modest Homes (Mousse, 2023) freut sich das Goethe-Institut New York, eine Podiumsdiskussion zu präsentieren, die sich mit der komplexen Beziehung zwischen Künstlern, Architektur und öffentlichen Räumen beschäftigt.

Der Künstler Benjamin Hirte wird im Gespräch mit der Kuratorin Jody Graf und dem Kunsthistoriker Pujan Karambeigi wichtige Episoden erörtern, wie z. B. modernistische Wohnsiedlungen in den 1920er Jahren, die versuchten, Lebensräume für die Massen neu zu konzipieren, urbane Interventionen und Guerilla-Kunstaktionen in den 1960er und 1970er Jahren, die die Regeln für öffentliches Eigentum in Frage stellten, und das jüngste Wiederaufleben des Ikonoklasmus, der nationale Symbole und Geschichten in städtischen Räumen in Frage stellt.

Anhand dieser Beispiele untersuchen die Podiumsteilnehmer die sich wandelnden und oft widersprüchlichen Rollen, die Künstler bei der Auseinandersetzung mit öffentlichen Räumen einnehmen: als Ingenieure und Architekten, die neue Wohnmodelle entwerfen und die Ästhetik städtischer Umgebungen neu gestalten, als Dichter und Schriftsteller, die neue Visionen für die Stadt formulieren, als Aufklärer, die durch Kunst im öffentlichen Raum über soziale Themen informieren und dagegen protestieren, und als Aktivisten, die direkt in Räume eingreifen, um sie für die Gemeinschaft zu beanspruchen.

Die Diskussion wird den Umfang und die Auswirkungen dieser verschiedenen künstlerischen Ansätze untersuchen und fragen, wie und warum ein Ansatz in bestimmten Kontexten und für bestimmte Ziele besser geeignet ist als andere. Darüber hinaus werden die Herausforderungen und Möglichkeiten erörtert, denen sich Künstler bei der Nutzung oder Störung des öffentlichen Raums gegenübersehen, sowie ihre Fähigkeit, Konflikte über die Definition und Nutzung solcher Räume sinnvoll zu beeinflussen.



Jody Graf ist Assistant Curator am MoMA PS1, wo sie kürzlich die Ausstellungen Iiu Susiraja: A style called a dead fish (2023) und Life Between Buildings (2022) organisierte. Sie war Teil des Kuratorenteams für Ausstellungen wie Greater New York (2021); Niki de Saint Phalle: Structures for Life (2021); Marking Time: Art in the Age of Mass Incarceration (2020); Theater of Operations: The Gulf Wars 1991-2011 (2019); und Sue Coe: Graphic Resistance (2018), um nur einige zu nennen. Außerdem kuratierte sie die Parsons MFA Thesis Show 2021 und hat als unabhängige Kuratorin an zahlreichen Projekten gearbeitet. Ihre Texte wurden in Publikationen wie Texte Zur Kunst, Frieze, Mousse, CURA und The Exhibitionist veröffentlicht. Sie erhielt ihren BA von der Gallatin School of Individualized Study an der NYU und ihren MA vom Center for Curatorial Studies, Bard College. 

Pujan Karambeigis Forschung konzentriert sich auf die Rolle der Malerei bei der Reformierung der spätkolonialen und frühen postkolonialen Kunsterziehungspolitik. Seine Forschung wurde vom DAAD und der Deutschen Bundesstiftung Aufarbeitung gefördert. Er war der Frieda B. and Milton F. Rosenthal Art History Fellow 2022/23 sowie der Miriam & Ira D. Wallach Curatorial Fellow 2018/2019. Er ist redaktioneller Mitarbeiter des Jacobin Magazine und seine Texte wurden unter anderem in ARTMargins, Art in America, Artforum, Texte zur Kunst, Mousse Magazine und Frieze veröffentlicht. Zuletzt war er Ko-Kurator der Ausstellung Revisiting the Potosí Principle: Histories of Art and Extraction am Institute for Studies on Latin American Art (ISLAA).

Benjamin Hirte arbeitet in den Bereichen Bildhauerei und Text und organisiert Ausstellungen. In seiner Arbeit befasst sich Hirte häufig mit Aspekten der Nützlichkeit in der öffentlichen Skulptur und im Design, um die Semiotik innerhalb der Kulturgeschichte und die Konstruktion des öffentlichen und privaten Raums zu erforschen. Er hatte Einzel- und Doppelausstellungen im MAK Center, Los Angeles; Layr, Wien; Christian Andersen, Kopenhagen; MMK - Museum für Moderne Kunst, Frankfurt; Museo Canonica, Rom; MAK - Museum für angewandte Kunst, Wien. Hirtes Arbeiten wurden in Gruppenausstellungen im Swiss Institute, New York; Leopold Museum, Wien; KUB - Kunsthaus Bregenz; 21er Haus, Wien und Kölnischer Kunstverein, Köln gezeigt.

Zurück