Bis Anfang Februar 2024 zeigt das Goethe-Institut Montreal in Kooperation mit dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.) ein Programm von 20 Videoarbeiten aus der umfangreichen Videokunstsammlung des n.b.k. Video-Forum, kuratiert von Anna Lena Seiser (Leiterin Sammlung n.b.k. Video-Forum).
Gezeigt werden Arbeiten renommierter Künstler*innen aus Deutschland, die wie Hito Steyerl, Alicja Kwade oder Antje Ehmann in Québec keine Unbekannten sind, aber auch Videoarbeiten internationaler Künstler*innen, wie Pilvi Takala, Richard Serra oder Young-Hae Chang Heavy Industries.
Die ausgewählten Arbeiten reflektieren einerseits – teils kritisch, teils humorvoll - die geografische Position der Projektionsflächen am Goethe-Institut Montreal, mitten in der Stadt, an einer befahrenen Kreuzung, also einem Ort des urbanen Durchgangs, andererseits stellen sie aber auch die Diversität der Sammlung n.b.k. Video-Forum dar.
Die einzelnen Filme werden jeweils eine Woche lang von Sonnenuntergang bis 2:00 Uhr morgens auf die drei äußeren Projektionsflächen des Goethe-Instituts projiziert und können zusätzlich während der Öffnungszeiten des Instituts auf einem Bildschirm im Haus gesehen werden.
1969 in Berlin gegründet, widmet sich der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.) der Förderung zeitgenössischer Kunst.
Anlass für das Projekt gaben die Jubiläen der kollaborierenden Institutionen – 2022 feierte das Goethe-Institut Montreal sein 60-jähriges Bestehen, 2021 blickte das n.b.k. Video-Forum auf 50 Jahre Aktivität zurück. 1971 auf Initiative von Künstler*innen und Kulturproduzent*innen in Berlin gegründet, ist das Video-Forum mit 1.700 Werken internationaler Videokunst die älteste und größte öffentliche Videokunstsammlung in Deutschland. Sammlungsschwerpunkte sind Fluxus, feministische Videopraxis, historische und gegenwärtige Videokunst aus Berlin sowie medienreflexive Ansätze.
Liste der präsentierten Werke:
Wolf Kahlen, S.C.H.A.F.E., 1975
Lucia Tkácová / Anetta Mona Chisa, How to make a Revolution, 2006
Hito Steyerl, Strike, 2010
Stefan Panhans, SORRY, 2010
Alicja Kwade, In Ewig den Zufall betrachtend, 2014
Harun Farocki, Umgießen, 2010
Tomas Schmit, e-constellations, 2004
Pilvi Takala, Worker’s Forum, 2015
Antje Ehmann / Eva Stotz, Labour in a Single Shot: Marseille. Potrait of a City, 2018
Corinna Schnitt, Once upon the time, 2006
Denis Beaubois, In the event of amnesia the city will recall … , 1997
Kristina Paustian, Positions, 2018
Eli Cortiñas, Walls Have Feelings, 2019
Richard Serra / Nancy Holt, Boomerang, 1974
Asta Gröting, PARKEN , 2001
Lerato Shadi, Selogilwe, 2010
Claus Böhmler, Record Archive on Videotape, 1987
Les Levine, I am an Artist, 1979
Michael Geißler / Rosalia Müller, Video – Ich sehe mich / Mimikry, 1977
Pauline Boudry / Renate Lorenz: To Valerie Solanas and Marilyn Monroe in Recognition of their Desparation, 2013
YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, A CRISIS OF EVERYTHING AND NOTHING, 2023