Überlegungen zum öffentlichen Raum
Jenseits der Leinwand

Videostill Kristina Paustian, Positions, 2018 © die Künstlerin / n.b.k. | 1x1 © Kristina Paustian / n.b.k.

Bis Anfang Februar 2024 zeigt das Goethe-Institut Montreal in Kooperation mit dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.) ein Programm von 20 Videoarbeiten aus der umfangreichen Videokunstsammlung des n.b.k. Video-Forum, kuratiert von Anna Lena Seiser (Leiterin Sammlung n.b.k. Video-Forum).

Gezeigt werden Arbeiten renommierter Künstler*innen aus Deutschland, die wie Hito Steyerl, Alicja Kwade oder Antje Ehmann in Québec keine Unbekannten sind, aber auch Videoarbeiten internationaler Künstler*innen, wie Pilvi Takala, Richard Serra oder Young-Hae Chang Heavy Industries.

Die ausgewählten Arbeiten reflektieren einerseits – teils kritisch, teils humorvoll - die geografische Position der Projektionsflächen am Goethe-Institut Montreal, mitten in der Stadt, an einer befahrenen Kreuzung, also einem Ort des urbanen Durchgangs, andererseits stellen sie aber auch die Diversität der Sammlung n.b.k. Video-Forum dar.

Die einzelnen Filme werden jeweils eine Woche lang von Sonnenuntergang bis 2:00 Uhr morgens auf die drei äußeren Projektionsflächen des Goethe-Instituts projiziert und können zusätzlich während der Öffnungszeiten des Instituts auf einem Bildschirm im Haus gesehen werden.

  • „S.C.H.A.F.E.“ von Wolf Kahlen © Wolf Kahlen/n.b.k.

    „S.C.H.A.F.E.“ von Wolf Kahlen (1975)

  • „SORRY“ von Stefan Panhans © Stefan Panhans/n.b.k.

    „SORRY“ von Stefan Panhans (2010)

  • „A Crisis of Everything and Nothing“ von Young Hae Chang Heavy Industries © Young Hae Chang Heavy Industries/n.b.k.

    „A Crisis of Everything and Nothing“ von Young Hae Chang Heavy Industries (2023)

  • „e-constellations“ von Tomas Schmit © Tomas Schmit/n.b.k.

    „e-constellations“ von Tomas Schmit (2004)

  • „How to make a Revolution“ von Lucia Tkácová und Anetta Mona Chisa © Lucia Tkácová, Anetta Mona Chisa/n.b.k.

    „How to make a Revolution“ von Lucia Tkácová und Anetta Mona Chisa (2006)

  • „Positions“ von Kristina Paustian © Kristina Paustian/n.b.k.

    „Positions“ von Kristina Paustian (2018)

  • „In the event of amnesia the city will recall … “ von Denis Beaubois © Denis Beaubois/n.b.k.

    „In the event of amnesia the city will recall … “ von Denis Beaubois (1997)

  • „Strike“ von Hito Steyerl © Hito Steyerl/n.b.k.

    „Strike“ von Hito Steyerl (2010)

 

 

Über das Projekt

1969 in Berlin gegründet, widmet sich der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.) der Förderung zeitgenössischer Kunst.

Anlass für das Projekt gaben die Jubiläen der kollaborierenden Institutionen – 2022 feierte das Goethe-Institut Montreal sein 60-jähriges Bestehen, 2021 blickte das n.b.k. Video-Forum auf 50 Jahre Aktivität zurück. 1971 auf Initiative von Künstler*innen und Kulturproduzent*innen in Berlin gegründet, ist das Video-Forum mit 1.700 Werken internationaler Videokunst die älteste und größte öffentliche Videokunstsammlung in Deutschland. Sammlungsschwerpunkte sind Fluxus, feministische Videopraxis, historische und gegenwärtige Videokunst aus Berlin sowie medienreflexive Ansätze.

Liste der präsentierten Werke:
  • Wolf Kahlen, S.C.H.A.F.E., 1975
  • Lucia Tkácová / Anetta Mona Chisa, How to make a Revolution, 2006
  • Hito Steyerl, Strike, 2010
  • Stefan Panhans, SORRY, 2010
  • Alicja Kwade, In Ewig den Zufall betrachtend, 2014
  • Harun Farocki, Umgießen, 2010
  • Tomas Schmit, e-constellations, 2004
  • Pilvi Takala, Worker’s Forum, 2015
  • Antje Ehmann / Eva Stotz, Labour in a Single Shot: Marseille. Potrait of a City, 2018
  • Corinna Schnitt, Once upon the time, 2006
  • Denis Beaubois, In the event of amnesia the city will recall … , 1997
  • Kristina Paustian, Positions, 2018
  • Eli Cortiñas, Walls Have Feelings, 2019
  • Richard Serra / Nancy Holt, Boomerang, 1974
  • Asta Gröting, PARKEN , 2001
  • Lerato Shadi, Selogilwe, 2010
  • Claus Böhmler, Record Archive on Videotape, 1987
  • Les Levine, I am an Artist, 1979
  • Michael Geißler / Rosalia Müller, Video – Ich sehe mich / Mimikry, 1977
  • Pauline Boudry / Renate Lorenz: To Valerie Solanas and Marilyn Monroe in Recognition of their Desparation, 2013
  • YOUNG-HAE CHANG HEAVY INDUSTRIES, A CRISIS OF EVERYTHING AND NOTHING, 2023
 Alle Daten und Details
 

Anna Lena Seiser

Anna Lena Seiser
Anna Lena Seiser | © Ina Niehoff
Anna Lena Seiser ist Geschäftsführerin des Neuen Berliner Kunstvereins (n.b.k.) und Leiterin des n.b.k. Video-Forums, der ältesten und einer der größten öffentlichen Videokunstsammlungen in Deutschland. Von 2015-2019 war sie Kuratorin an der Kunsthalle Düsseldorf, wo sie umfangreiche Einzel- und Gruppenausstellungen mit internationalen Künstler*innen realisierte. Zuvor war Seiser von 2011-2015 für die Studienstiftung des deutschen Volkes sowie für das postgraduale Karl Schmidt-Rottluff-Stipendienprogramm für Bildende Künstler*innen tätig. Von 2009-2010 war sie Teil des Programmteams der transmediale - Festival für Kunst und digitale Kultur in Berlin. Seiser ist Autorin und Herausgeberin mehrerer Kataloge. Zu ihren jüngsten Projekten gehören Einzelausstellungen und ortsspezifische Installationen mit u. a. Rosa Barba, Loretta Fahrenholz, Claire Fontaine, Simon Fujiwara, Sharon Hayes, Christine Sun Kim und Thomas Mader, Laura Lima, Cinthia Marcelle, Megan Rooney, Natascha Sadr Haghighian, Karin Sander oder Sung Tieu.

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